Stil (Spielzeit): Death Metal (41:41)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (2006)
Bewertung: Erfrischend! [7/10]
Link: http://assortednails.myrkvid-metal.de/
Obwohl mir ASSORTED NAILS schon seit Jahren als Lokallegende ein Begriff waren kam ich nie dazu wirklich etwas von ihnen zu hören. Die Stücke, die es mal gratis zum Herunterladen gab habe ich nicht wirklich angehört und ihre Auftritte habe ich in all den Jahren in Freiburg stets verschlafen. Ob meine Freunde damals Recht hatten, als sie mich zu den Konzerten in Freiburg und Umgebung überreden wollten, weiß ich nicht; jedoch ist das, was man auf dem im Folgenden näher beschriebenen Album zu hören bekommt, gibt ihnen wohl Recht.
Denn das, was da aus den Boxen dringt ist zwar meilenweit von glasklar entfernt, doch charmant und warm. Ohne Zweifel handelt es sich bei den Musikern um keine echten Amateure, denn nicht nur der Weg, sondern auch der Gang auf diesem ist irgendwie einzigartig. Irgendwo zwischen Brutalität, Härte und Melodie haben sich die Süddeutschen einen Pfad in das Dickicht gehackt und glänzen durch abwechselungsreiche und mitreißende, mittelschnelle Arrangements.
Zwar ist an der Stimme überhaupt nichts markantes, verglichen mit den üblichen Kollegen dieser Stilrichtung, doch ist sie überaus zweckmäßig. In der nicht ganz so perfekten Produktion überschlagen sich ab und an die Ereignisse, sodass die Stimme hier und da etwas leise und verloren aus der Kloake blubbert, doch insgesamt sitzt der Reiter im Sattel. "Consumer Corpse" ist einer der Titel, die besonders durch erlesene Rhythmen glänzen und zeigen, dass die Band auch ohne übermäßig sanfte Anleihen einen Haufen Abwechselung zu bieten hat. Unmittelbar darauf sprühen sie in "The Life And Death Of Adrian Cumberdale" nur so vor Melodie, machen dabei aber keine Kompromisse bezüglich der harten Gangart und lassen sich auch nicht zu klarem Gesang hinreißen. Noch mehr Abwechselung bringen sie in "False Gods" in die Sache. Filmzitate und treibende, drückende Rhythmen zeigen erneut die Vielschichtigkeit.
Sicherlich gibt es hier und dort noch ein paar Ungereimtheiten, aber die fallen kaum merklich ins Gewicht, berücksichtigt man das enorme Potential.
Insgesamt ein wirklich gelungener Wurf, der nicht bloß mir so positiv auffallen dürfte. Über die etwas dünne Produktion kann man getrost hinwegsehen und sich einfach von den neun überraschend anders klingenden Stücken überzeugen lassen. Daumen hoch!