Aborted - Slaughter & Apparatus: A Medical Overture



Stil (Spielzeit): Death Metal (42:36)
Label/Vertrieb (VÖ):
Century Media (19.2.2007)
Bewertung:
Ordentlich. [6/10]

Link:
http://www.goremageddon.be/
Zweiundvierzigeinhalb Minuten gemischtes Hack gefällig? Na dann guten Appetit. ABORTED präsentieren sich in den elf Stücken aber wesentlich abwechselungsreicher und verdaulicher, als man es zunächst annehmen mag.

Bei den Belgiern wird nicht lange um den heißen Brei herumgeredet. Stil- und Rhythmuswechsel kratzen den Hörer von den ersten Minuten an auf und recht verschiedene, wenn doch überwiegend gutturale, Gesangsarten zaubern eine kurzweilige und unterhaltsame Atmosphäre. In "Avenious" wird spätestens klar, dass ich es nicht mit einem abgehangen Stück gammeligem Altfleisch zu tun habe. Stampfend und mahlend wälzt sich das Biest über meine Nervenbahnen. Gitarre und Schlagzeug dienen bei Stücken wie "And Carnage Basked In Its Ebullience" auch eher praktischen, als künstlerischen Zwecken und fungieren lediglich als Reaktionsbeschleuniger um den ganzen Cocktail in Flammen zu setzen.
Kurze und knappe Soli sind die einzigen Verschnaufpausen, die ABORTED dem Hörer gönnen. Ein geringfügig verspielteres Solo findet sich in "Inginuity In Genocide", doch insgesamt ist der Schwerpunkt eher auf Rhythmen als auf Melodien gesetzt. Der weniger tiefe und weniger animalische Gesang weißt streckenweise ein paar Ansätze von Sprechgesang auf, die leider etwas aus dem Gesamtbild fallen und kombiniert mit den oft ähnlichen Rhythmuswechseln macht sich irgendwann in den letzten drei Stücken eine Routine breit. Auf die Wurzeln des Stils wird sehr wohl Rücksicht genommen, doch gleichzeitig versucht die Band innerhalb dieser Konventionen eine Weiterentwicklung. Die in den Pressetexten propagierte Weiterentwicklung beinhaltet eben doch einen Schritt in Richtung Masse und einige Ecken, die sich vielleicht gut gemacht hätten, wirken etwas geschliffen.

Ohne Zweifel eine flotte, frische und unterhaltsame Sache, aber das Profil wirkt im Ganzen streckenweise etwas angepasst. Wer sich an solchen Kleinigkeiten nicht stört und einfach nur eine gute Tracht akustischer Prügel wünscht kann hier also getrost zugreifen.