Stil (Spielzeit): (Black/) Death Metal (41:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Agonia Records / Twilight (29.05.09)
Bewertung: 5,5 / 10
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Dass bei AZARATH das BEHEMOTH-Drum-Inferno die Knüppel rausholt, muss man nicht wissen, das kann man hören.
Dazu noch Bart (git) und Bruno (b/voc) von DAMNATION und ein weiterer Gitarrist aus dem Krakauer Metzel-Milieu und, Zack! fertig war das nächste DM-Projekt, das bemüht ist, mit technisch versiertem, bretthartem Old-School-DM Aufsehen zu erregen. Das war vor ca. 12 Jahren und geht mit „Praise the Beast" nun in die vierte Runde.
Die ersten drei kenne ich nicht; glaube aber, nicht ernsthaft etwas verpasst zu haben. Dabei machen die Polen wenig falsch und viel richtig. Es wird herzhaft und mit reichlich Fingerfertigkeit drauflos getrümmert. Besonders, aber nicht nur die Drums erfüllen die Erwartung. Die Einflüsse der Band sind gut herauszuhören. BEHEMOTH (natürlich!) und Florida-Death. Wie gesagt: technisch versiert und hübsch brutal. Aber weder die zarten BM-Einflüsse, noch die diversen schrägen Gitarrengeräusche schützen PtB vor der unbeantwortet bleibenden Frage, warum man sich das Teil zulegen sollte. Atmosphäre kommt da nicht wirklich auf, dazu ist das Ganze zu verfrickelt; und die Tracks setzten sich aus demselben Grund auch nicht richtig fest. Sie kommen und gehen und hinterlassen eine Spur der Verwüstung und manch Aha!- oder Oha!-Erlebnis. Kaum mehr, aber sicher nicht weniger.
Das ist mir bei aller technischen Finesse letztlich aber doch zu wenig. Oder gut neudeutsch gesagt: 40 Minuten „In-Ya-Face" - Geballer kickt nicht notwendig Ass. Wer auf Angestrengt-Listening mit hohem Neckbreak-Risiko steht, dürfte sich gut bedient fühlen. Mir ist das etwas zu unstrukturiert; und das zahnlos-kehlige Gebelfer sorgt auch nicht gerade für Begeisterung. Fazit: Viel Druck, wenig Schwung. Viel technisches Können und reichlich gute Ideen bei reichlich wenig Nachvollziehbarkeit. Da haben BEHEMOTH eine ganze Ecke mehr drauf.