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Tja, VOMITORY halt… Muss ich dazu jetzt tatsächlich noch mehr schreiben? Reicht es denn nicht, den im Todesbleigenre mittlerweile ausreichend etablierten Schweden gute 8 Punkte zu verleihen und wild headbangender Weise mit gespreizter Pommesgabel auf vorangegangene Releases zu verweisen? Nein? Nun denn...
VOMITORY haben sich seit 1996, als ihr großartiges Debutalbum „Raped in their own blood“ das Licht dieser Welt erblickte, stets durch äußerste musikalische Brutalität gegen die Konkurrenz durchgesetzt. Technische Finesse trifft auf eingängige Rhythmen und mitreißende Abgehparts in allen denkbaren Geschwindigkeiten. Und das seit nunmehr 13 Jahren! Ich bin glatt verleitet, zu schreiben: „Wo VOMITORY drauf steht, ist auch VOMITORY drin!“ – denn wem einmal eine Scheibe der Prügelknaben gefallen hat, der kann getrost auch zu allen anderen veröffentlichten Alben greifen. Unterschiede kann man höchstens am mit der Zeit immer fetter werdenden Sound ausmachen.
Dementsprechend könnte man eigentlich behaupten, dies hier sei das bisher beste Machwerk der vier Knäckebrote, da es als neuestes logischerweise mit dem modernsten Sound ausgestattet wurde. Nun ja, ganz so einfach ist es dann wohl doch nicht. Wie jede Band, die sich langfristig ihren festen Platz in CD-Regal und –Player erspielt hat, kann natürlich auch VOMITORY mit einigen echten Dauerbrennern aufwarten, die mittlerweile Kultstatus erreicht haben. Ich persönlich halte es für recht unwahrscheinlich, dass mich auf einem aktuellen Release noch einmal ein derartiger Nackenbrecher wie „Beneath the soil“ erfreuen wird. Das ist selbstverständlich rein subjektiv und sollte keinen Einfluss auf die Bewertung eines Albums haben. Hat es auch nicht!
„Carnage Euphoria“ als bestes VOMITORY-Album zu bewerten halte ich für gar nicht mal so unangebracht. Wer auf brutalen, bewegungstauglichen Deathmetal steht, aber noch nie etwas von dieser Band gehört hat, was an sich schon ein Paradoxon ist, der wird mit Sicherheit einen Freudencirclepit aufführen, wenn er sich diesen akustischen Brocken einverleibt. Vorangegangene Veröffentlichungen sind in dem Moment dann erst einmal nebensächlich. Hier wird das todesmetallische Herz schon auf ganzer Linie und in bester Weise bedient.
Monströs klingende Gitarrenwände, die dem Hörer gnadenlos mit vollster Wucht entgegenschleudern, beweisen das spieltechnische Können der beiden Gitarristen Gustafsson und Östlund. Wenn auch die vorgetragenen Riffs stets eingängig sind und hohen Wiedererkennungswert besitzen, so legt man doch auch zu jeder Zeit Wert auf ein hohes Niveau, so dass man VOMITORY durchaus als technische Deathmetalband bezeichnen kann. An Tempo mangelt es jedenfalls nicht. Was nicht bedeuten soll, dass hier nur in höchsten Geschwindigkeiten drauf los gebrettert wird. Ganz im Gegenteil!
Groove und fesselnde Midtempoparts sind für unsere Massaker-Freunde zu einer Art Markenzeichen geworden. In ausnahmslos jedem Song wird mindestens einmal ein treibender Beat aufgefahren, der zum euphorischen Mitbangen anregt. Dies wird zu großen Teilen durch das grandiose Fellgeknüppel des Bruders von Klampfer Gustafsson erreicht. Dieser prügelt sich, abgesehen von den dosiert eingesetzten Blastbeats, durch sämtliche Arten der kopfnickertauglichen Geschwindigkeiten und erzeugt dadurch die allerfeinsten Rhythmen und Grooves. Grunzer Rundqvist, welcher sich auch für die das Gesamtbild perfekt abrundenden Bassläufe verantwortlich zeigt, röhrt dazu derartig brutal und druckvoll, dass es einfach nur Spass macht, seinen gewaltverherrlichenden Texten zu lauschen. Hört Euch den Killersong „Serpents“ an und kniet nieder!
Es ist überflüssig, dieses schwedische Todesquartett mit irgend einer anderen Band zu vergleichen, da leichte Einflüsse von Bands wie SLAYER sowieso auf der Hand liegen und letztendlich auch nicht VOMITORY die Band ist, die von anderen Deathmetalkapellen geprägt wurde – nein, viel mehr müssen sich andere Bands an VOMITORY messen!