Sniper - Seducer Of Human Souls


Review


Stil (Spielzeit): Thrash / Death Metal (40:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion / Twilight (31.09.2006)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.sniper-metal.de

Ein gewaltiges Tempo legen SNIPER vor. Haben die jungen Herren doch keine Zeit zu verlieren. Nach der ersten Demo und dem ersten Album aus dem Jahr 2004 liegt nun mit "Seducer Of Human Souls" ein ziemliches Brett in meinem Player. Kein Wunder, dass man Twilight für den Vertrieb, der von Andy Classen produzierten Scheibe, gewinnen konnte. Die Band hat also weder Kosten noch Mühen gescheut, um ein richtig geiles Release auf die Metalwelt loszulassen.

Dabei bewegt man sich sehr sicher zwischen modernerem Thrash und Deathmetal, ohne dabei im Einheitsbrei unterzugehen. Ganz grob kann man den Sound mit dem von DEW SCENTED vergleichen, saß bei deren aktueller Scheibe doch auch Andy Classen an den Reglern. Doch SNIPER bieten innerhalb der gut vierzig Minuten jede Menge Abwechslung und haben sich eine gehörige Portion Eigenständigkeit einverleibt.

Nach einem Intro mit fiesem Schrei, welches auch einer Blackmetalkapelle alle Ehren machen würde, röhrt es gehörig im Gebälk. Groovend zermalmend, mit einer aggressiven Stimme, irgendwo zwischen Thrash und Death, geht man mit tödlicher Präzision zu Werke. Trotzdem scheut man sich nicht melodische Leads und Soli in dieses erste Groovemonster, das auf dem Namen "Haunted" hört, einzubauen. Auch einige schwarzmetallische instrumentale Knüppelpassagagen lassen sich finden. "Black Fire" führt den ersten Song fast nahtlos fort, bevor der Gesang neue Akzente setzt. Weiß dieser doch mit gelungenen Gesangslinien zu überzeugen. Rupert Nieger, der auch die Gitarre schwingt, klingt wie der geborene Frontmann. Mit "Liar" unterstreicht man den eigenen Mix. Knallen wie Sau und dabei immer wieder eingängige Melodien, ohne sich anzubiedern oder durchschaubar zu sein. Bei "Perished On The Cross" höre ich schon förmlich die Chöre der Fans beim Refrain. Im Vergleich zu den ersten beiden Outputs hört man einfach die zwei Jahre harte Arbeit. Mit diesem Material könnte es gelingen in die erste Riege vorzustoßen. Nach einem akustischem Zwischenspiel, geht es mit "Hypochrist" wieder gehörig aufs Gaspedal. Reichlich breaklastig steigert man sich in einen irrwitzigen Song hinein. Die Jungs beherrschen ihre Werkzeuge wirklich prima. Der Titelsong "Seducer of Human Souls" setzt da auch nochmal einen drauf. Das man auch gefühlvoll kann, zeigen Sniper im Bonustrack "Last Goodbye". Vielleicht hat man diesen ruhigeren Song als Bonus tituliert, um unaufgeschlossene Rülpel nicht vor den Kopf zu stoßen. Ich möchte diesen würdigen Abschluss nicht missen. Eine klare Stimme mit reichlich Hall, dazu wunderschöne Gitarrenlinien, erzeugen eine Stimmung, die mich wehleidig an das Ende der Platte denken lässt.

Eine rundum gelungene Sache ohne "wenn" und "aber"!