Ordeal - Atrocities


Review


Stil (Spielzeit): Death Metal (44:47)
Label/Vertrieb (VÖ): Shiver Records (01.12.2006)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.ordeal.be

Schon seit 1991 sind die Belgier von ORDEAL am Start. Ihre Wurzeln liegen auch ganz klar im Deathmetal der 90er Jahre. Warum schmettert es mir aber erst jetzt dieses midtempolastige Todesblei um die Ohren? Nun man war nicht gerade produktiv und hat erst zwei Demos released. Ein Grund dafür dürfte der tragische Tod des Gitarristen Paul Helsen im Jahre 1999 sein, der sich hauptsächlich für das Songwriting verantwortlich zeigte. Mit vervollständigtem Line-up blasen ORDEAL mit ihrem Debüt "Atrcocities" rund 15 Jahre nach der Bandgründung zur Attacke.

Die Routine hört man sofort heraus, klingt das Album doch so, als wären schon viele davor eingezimmert worden. ORDEAL verstehen ihr Handwerk. Die groovende Todeswalze mit tackender Doublebase lässt Erinnerungen an VADER aufkommen. Den Polen haben Sie einen etwas variableren Growler voraus, aber dafür knallt es bei VADER noch kompromissloser im Gebälk. ORDEAL nehmen sich auch mal die Zeit, ein paar gediegenere Parts mitaufzunehmen. Man ziehe sich nur das chillige "Diabolic Ailings" rein, welches komplett ohne Gesang auskommt. Stattdessen lässt man Moviesamples sprechen. Auch bei den Leads regiert nicht immer der Flitzefinger, obwohl der Einfluss von MORBID ANGEL sehr präsent ist. Dennoch zeigen die Belgier immer wieder was eine Harke ist und ballern munter drauflos. Technische Raffinessen ala DEATH sind auch in der Gitarrenarbeit auszumachen. Also runderherum die besten Zutaten des Deathmetals verrührt, gekonnt in Szene gesetzt und mit eigenem Style angereichert. Da möchte man schon eine hohe Wertung ziehen, aber wirklich neu ist das, was ORDEAL uns auf die Lauscher servieren auch nicht. Schade, dass die Belgier nicht schon früher aus den Puschen gekommen sind. Dafür hatten sie viel Zeit Killer statt Filler zu liefern. Unterm Strich bleibts bei einem "recht gut". Abgerundet wird das Album mit einem, zum oldschooligen angehauchten Sound passendem, Coverartwork von Kris Verwimp (u.a. ARCH ENEMY).

Fazit: Fans von VADER und Co. können nichts falsch machen und bekommen 45 Minuten reinsten Deathmetal mit technischer Raffinesse geboten.