Stil (Spielzeit): Modern Metal / Melodic Death Metal (56:56)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media Records (12.01.07)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.fearmythoughts.com
Nachdem es mit FEAR MY THOUGHTS auf dem SUMMER BREEZE 2006 wegen technischer Probleme bei der Anreise nicht geklappt hat, freue ich mich umso mehr auf eine technisch einwandfreie Leistung der Freiburger. Nicht zuletzt dank Jacob Hansen (u.a. COMMUNIC, HATESPHERE...), der den Süddeutschen einen amtlichen Sound verpasst hat.
Ehe man sich versieht sind 9 Jahre Bandgeschichte verstrichen und man ist bereits beim fünften Langeisen angelangt. Die harte Arbeit auf unzähligen Bühnen Europas hat sich mit einem Major-Record-Deal ausgezahlt. Und so feiert der Fünfer sein Labeldebüt auf Century Media Records.
Gestartet im Metalcorebereich, hat man den eigenen Sound immer weiterentwickelt und bietet uns auf dem aktuellen Album "Vulcanus" einen vielschichtigen Sound mit viel Liebe zum Detail, ohne dabei progressiv verschroben zu sein. Den Song haben die Durchstarter dabei stehts im Blick. Die melodischen Anleihen aus dem schwedischen Deathmetal sind unüberhörbar, und so kann man als grobe Referenz IN FLAMES oder SOILWORK heranziehen. Dezente Synthielemente vermischen sich mit einem gitarrenorientierten, modernen Metalsound. Doch auch die Doublebase erfreut sich eines häufigen Einsatzes.
Songs wie "Blankness" oder "Soul Consumer" kommen absolut melodisch eingängig und trotzdem aggressiv aus den Boxen und wissen mit einem eingängigen, teilweise clean gesungenen Refrain zu überzeugen. Der Opener "Accompanied Death" hingegen kommt flott und schnörkellos zur Sache. Ihr Gespür für epische träumerische Momente zeigen FEAR MY THOUGHTS in dem atmoshärischen Track "Culture Of Soul", der auch Anleihen von OPETH in sich trägt. Die cleanen, mehrstimmigen Gesangparts schmeicheln sich geradezu ins Ohr. Bei den deathigen Growls hingegen hätte Sänger Mathias von Ockl noch brutaler drauflegen dürfen. Für den Song "Accelerate Or Die" konnte man Schmier (Vocals) und Mike (Gitarre) von DESTRUCTION als Gastmusiker gewinnen. Klar, dass hier der Thrash zu einem gewissen Grad Einzug hält. Besser zu Gesicht stehen den Badnern aber ihre ureignen melodisch-düsteren Momente, wie in dem sich anschließendem Track "Stamp Of Credence" oder dem Titeltrack "Vulcanus". Wie man hört, haben FEAR MY THOUGHTS wirklich nicht an Abwechslung gespart und klingen trotzdem immer nach sich selbst. Ein gewisser Gewöhnungseffekt bleibt natürlich bei der fast einstündigen dargebotenen Leistung nicht aus. Dennoch wissen die zwölf Tracks zu überzeugen.
Fazit: Eine klasse Scheibe modernen, melodischen Death Metals ohne Schwächen. Einzig der Growlgesang hätte für meinen Geschmack etwas brutaler und direkter sein dürfen. Dafür spielt man seine Stärken um so mehr in den ruhigeren Momenten aus. Den internationalen Vergleich braucht man auf jeden Fall nicht scheuen. Genrefans kommen an dieser Scheibe nicht vorbei.