Vital Remains - Icons Of Evil


Review


Stil (Spielzeit): oldschool Ami-Death/Thrash (67:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media Records (02.04.2007)
Bewertung: 4/10
Link: http://www.vitalremains.com
http://www.myspace.com/vitalremains

Seit 1989(!) kloppen sich die Amis von VITAL REMAINS durch den Underground. Bandgründer und einzig verbliebenes Urmitglied Tony Lazaro (Rhytmusgitarre und Bass) hat wiederum im Alleingang die Songs komponiert. Multitalent Dave Suzuki trümmerte mit abartiger Geschwindigkeit die Drums ein, spielte nebenbei die Soli und "sang" außerdem die Backgroundvocals ein. Kein geringerer als Glen Benton (DEICIDE) spuckte in seiner typischen Manier Gift und Galle. Bereits auf dem 2003er Vorgängeralbum "Dechrististianize" war jener mit von der Partie.

In "Icons Of Evil" gehts es wieder mit einer großen Portion Hass gegen die Christenheit. Im Intro "Where Is Your God Know" wird das Coverartwork vertont. Nach Foltergeräuschen wird eine Person ans Kreuz geschlagen. Das finde selbst ich, als nicht gläubiger Mensch, dann doch reichlich geschmacklos. Im Titeltrack "Icons Of Evil" vereinigen sich dann auch schon die Trademarks, die sich in über einer Stunde Spielzeit weiter manifestieren. Ultraschnelles Doublebassgekloppe trifft auf Glen Bentons agressive Growls. Sicher keine Glanzleistung vom DEICIDE-Fronter. Dafür agiert er hier nicht variabel genug. Gespickt werden die überlangen Songs, welche nur einmal die Sechsminutenmarke unterschreiten, von oldschooligen Leads. Anschließend geht es immer wieder im ultraschnellen Tempo in die nächste Achterbahnrunde. Ihre Instrumente beherrschen die "Dreifaltigkeit des Bösen" mit Sicherheit. Aber Geschwindigkeit ist nicht alles. So stellt sich schnell ein Abnutzungseffekt ein. Da reißt es dann auch eine Akustikgitarreneinlagen im Song "Reborn... the Upheaval of Nihiliy" nicht unbedingt raus. Insgesamt wirken die Songs, inklusive Soli, zu ähnlich. 67 Minuten am Stück kann man sich dies nur schwerlich antun.

Fazit: Wer vom typischen Ami-Death/Thrash Highspeedsound auf Teufel komm raus noch nicht genug hat, kann sich das von Erik Rutan (u.a. CANNIBAL CORPSE, HATE ETERNAL, GOATWHORE) produzierte Album reinziehen. Immerhin bekommt man viel Spielzeit fürs Geld. Auch wenn 20 Minuten wenig mir locker gereicht hätten. Das von der Band, als ihr "Reign In Blood" bezeichnete Werk, braucht 2007 die Metalwelt nicht unbedingt. Auch wenn "Icons Of Evil" keineswegs schlecht ist, zieh ich mir dann doch lieber die Klassiker rein. Amen!