Dead Emotions - Pathways To Catharsis


Review


Stil (Spielzeit): Death Metal (48:10)
Label/Vertrieb (VÖ): Bad Land Records / Twilight Vertrieb (11. Januar 2008)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: http://www.dead-emotions.de
http://www.myspace.com/deademotions667

Getragenenen Melodic-Death hatte ich erwartet, nachdem ich mir das Cover-Artwork von „Pathways To Catharsis“, dem aktuellen Longplayer der Freisinger Band DEAD EMOTIONS, näher zu Gemüte geführt hatte. Worauf sich diese Annahme genau begründete, kann ich auch jetzt noch nicht sagen; auf jeden Fall aber, dass sich diese als völlig falsch erwies. Was mir da nach dem Intro entgegenschallte war schneller, technischer Death Metal - und auch diese Kategorisierung lässt sich nicht lange aufrechterhalten, denn DEAD EMOTIONS haben etwas mehr als nur das zu bieten.
Der mittlerweile vierte Output der bereits 1996 gergündeten Band ist zwar durchaus dem Death Metal zuzuordnen, zeugt aber, neben erwähnten technischen Aspekten, von stampfende Midtempo-Riffs hin zu zahlreichen Tempowechsel von einer Menge an Abwechslung. Diese setzt sich auch gesanglich fort, und so ist hier das Grundelement zwar ein tiefes Gegrowle, welches aber ab und an von kehligem Gekreische durchdrungen wird und beim ein oder anderen Song von einem fast schon an Mönchsgesang erinnernden Männerchor untermalt wird. Dieses Element trägt sehr zur Atmosphäre der Songs bei und lässt „Pathways To Catharsis“ ein Stück weit aus der Masse der Death Metal-Angebote herausstechen.
Als weniger positiv erweisen sich jedoch die hauptsächlich verwendeten Growls. Diese werden in schon fast grindcoriger Manier auf den Hörer losgelassen; was ja auch durchaus nichts Schlechtes ist, doch da sie stets in einer Tonlage gehalten sind und doch sehr im Vordergrund stehen, werden die musikalisch weniger abwechslungsreichen Songs leider sehr schnell langweilig. Im Großen und Ganzen ist das Album also sehr schwer einzuschätzen: Musikalisch haben DEAD EMOTIONS eindeutig etwas zu bieten und verstehen es größtenteils auch, hörenswerte Songs zu schreiben. Was jedoch das Ganze in die Langeweile abdriften lässt, sind der wie erwähnt sehr eintönige Hauptgesang und die teilweise doch recht spannungslosen und wenig abwechslungsreichen Songstrukturen - Wobei sie aber anscheinend ja auch anders können, denn gerade, wenn man denkt, nun kann man die Scheibe auch getrost stoppen, folgt doch wieder ein mitreißender Song. Hierbei hervorzuheben sind Stücke wie das ohrwurmige „There Is No Dawn“, der Nackenbrecher „Weed For The Weak“ und das balladeske „At The End Of Time“.
Das daraus resultierende Fazit: Wenn es DEAD EMOTIONS geschafft hätten, mehr Songs dieser Klasse zu schreiben, wäre „Pathways To Catharsis“ ein Knaller erster Güte geworden; da solche Songs aber nur knapp die Hälfte des gesamten Albums ausmachen, reicht es so „nur“ für 6,5 Punkte. Was bleibt, ist der insgesamt doch neugierig machende Eindruck und die Hoffnung, dass sich die Jungs beim Schreiben neuer Songs an den vielversprechenden Stücken von „Pathways...“ orientieren.
BYE Redaktion

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