Stil (Spielzeit): DeathCore (41:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Noizegate (Oktober)
Bewertung: 7 / 10
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Mit „Fixed Action Patter" schiebt sich nun eine weitere DeathCore-Band in die oberen Ränge der deutschen Metal/Hardcoreszene: die aus Berlin stammenden PLACENTA legen hier mit ihrem zweiten Album ein ordentliches Brett vor, welches in Sachen Druck, Groove und Produktion recht ordentlich den Zahn der Zeit trifft. Zwar können auch sie nicht unbedingt mit extremer Eigenständigkeit angeben, aber damit rechnet ja auch irgendwie kaum jemand.
Gegründet als spaßige Punkrockband haben sich die fünf Berliner in den neun Jahren ihrer Existenz doch ganz schön entwickelt. Der Gesang ist in der üblichen BLACK DAHLIA MURDER-Manier aufgeteilt und bietet sowohl Grunzen als auch hohe Screams. Die Musik ist allerdings wesentlich stärker vom Hardcore geprägt, da die die Jungs doch immer sehr gerne wieder in Moshparts reingehen und ihre Musik eh zum großen Teil im Midtempo angesiedelt ist, wo sie dann aber auch viel Druck erzeugen. Ein paar dieser Riffs erinnern dann auch an Bands wie EMMURE oder DESPISED ICON, wobei der Prollfaktor im Fall der Hauptstädtler nicht wirklich zieht. Groove (und der ein oder andere Pigsqueal) alleine muss ja noch keine Kampfsporteinladung sein.
Thematisch setzt man sich wohl flächendeckend mit der eigenen Szene und den Idioten in der selbigen auseinander. Zwar klingen sie meiner Meinung nach nicht sehr anders, als diejenigen an die sich ihre Texte vermutlich wenden, aber dennoch macht „Fixed Action Pattern" eine Menge Spaß: viel Druck in den Moshparts, zwischendurch darf auch mal ganz kurz eine cleane Gitarre ein paar Zerlegungen spielen und so etwas wie Refrains - nur dass dabei keine vordergründigen clenane Gesangsparts genutzt werden (damit schafft man Highlights, muss sich aber keinerlei Kompromissbereitschaft vorwerfen lassen). Die gute Produktion setzt dem ganzen dann noch das I-Tüpfelchen auf. Wer auf Bands wie MOLOTOV SOLUTION oder deutsche Bands wie FAT MANS WARFACE oder MAX MUSTERMANN steht und wem Druck und Brutalität wichtiger als Abwechslungsreichtum ist, der wird hier richtig ordentlich bedient. Meinetwegen hätten es zwar gerne mehr solche schnellen Brecher wie „Brutal: 5 on 1" sein, aber dennoch ist „Fixed Action Pattern" ein mehr als gutes Brett geworden. Mal schauen, wie sie die Berliner weiterhin so machen werden.