Stil (Spielzeit): Thrash/Death-Metal (34:02)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Lodge / Rough Trade (21.04.06)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.serpentobscene.com/
„Alter Schwede“ war mein erster Gedanke „was für ein Geknüppel“. Als ich den Silberling von SERPENT OBSCENE in meinen mobilen CD-Player schob und in der gut gefüllten Bahn auf Play drückte, hatten meine Mitfahrer wohl den gleichen Gedanken, jedenfalls den Gesichtsausdrücken nach zu urteilen.
Doch erstmal ein paar Worte zu den Jungs aus Malmö. 1997 erblickten SERPENT OBSCENE die schwedischen Wälder und holzen seit dem fröhlich darin rum. Zwei Demos mit einer kleinen Auflage konnten komplett unter die Leute gebracht werden, bevor die fünf Schweden ihr Debüt-Album namens „S / T“ im Millennium-Jahr 2000 veröffentlichten. Der zweite Longplayer „Devastation“ erschien drei Jahre später und konnte recht ansprechende Kritiken für sich verbuchen.
Mit „Chaos Reign Supreme” starten SERPENT OBSCENE einen erneuten Thrash-Death-Metal-Angriff auf Amboss und Hammer unserer Gehörgänge. Das schnörkellose Geballer erinnert an einstige Thrash-Giganten aus dem Ruhrpott. Dennoch erhalten sich die Schweden ihren eigenen Stil und kupfern nix ab. Im Gegenteil, die Songs bieten jede Menge gute, schnelle Riff-Attacken und abwechslungsreiche Songstrukturen. Dieses Album ist sicher kein kreatives Meisterwerk im Sinne von vielschichtigen Melodien oder ausgeklügelten Songs, vielmehr besticht es durch seine Rohheit. Der Sänger kreischt und growlt, dass die Stimmbänder zu zerreißen drohen. Die Stücke sind ungefeilt und haben jede Menge scharfe Kanten, an denen man sich bös verletzten kann. Hier und da findet man mal ein Break in einem Song aber einzig und allein darum, um es nach zwei Atemzügen noch mal richtig krachen zu lassen. Langsame Songs sucht man auf diesem messerscharfen Sägeblatt vergeblich. Die Schweden prügeln sich innerhalb von 34 Minuten durch 10 Songs und der Sound lässt keinerlei Wünsche offen.
Das neue Label - Black Lodge - tat gut daran, SERPENT OBSCENE unter Vertrag zu nehmen, denn damit haben sie eine konstante Größe ergattert, deren Musik sowohl alte als auch neu Thrash-Fans begeistern wird. Das Teil bläst einem die Ohren weg und lässt die Haare des Hörers so zu Berge stehen, als hätte man mit einer Steckdose geknutscht. Ein Muss für jeden Thrash-Fan, der es gern roh und kalt serviert bekommt.
Anspieltipps
2. Necro Angel
4. Death Obsessed
9. Execution