Noise Forest - Morbid Instincts


Review


Stil (Spielzeit): Death-Metal (44:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Armageddon Music (21.04.06)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.noiseforest.de/

Aus der Hauptstadt von Schleswig – Holstein dringen seichte Töne an meine Ohren, die ich gut und gerne dem Death-Metal Genre zuordnen würde. Nun, über „seicht“ lässt sich allerdings streiten, denn eigentlich ist eher das Gegenteil der Fall. Mordsmäßiges Geballer - eine Stalin-Orgel ist ´ne Prielente dagegen. NOISE FOREST präsentieren ihr drittes Werk „Morbid Instincts“ und das wird wohl für einiges Aufsehen sorgen. 

Doch bei NOISE FOREST lief in der Vergangenheit nicht immer alles so toll. 1992 gründete Owe (keine Schreibfehler!!) Koch die Band und scharrte noch vier weitere Kieler Sprotten um sich. Nach diversen Besetzungswechseln ist er nun das einzig verbliebene Gründungsmitglied. Auch wenn NOISE FOREST in den 14 Jahren nicht viel auf die Reihe bekommen haben, hat sich die Hartnäckigkeit von Owe, die Band am Leben zu erhalten, letztendlich doch noch bezahlt gemacht. Das Vorgänger-Album „Zero Existence“ aus dem Jahre 2003, hatte einige gute Kritiken einfahren können. Mit „Morbid Instincts“ haben NOISE FOREST nun eine mächtige Death-Metal-Scheibe an den Start gebracht. 

„Cramp“ ist der Opener dieser Krabbenkiste, die einige Überraschungen bereithält. Eine tiefer gestimmte Gitarre leitet den Song ein, bevor die durchdringende Stimme des Fronters unmissverständlich klar macht, dass hier keine Gefangen gemacht werden. Der dreckige Sound und das schnelle Geknüppel machen diesen Song zu einem repräsentativen Stück für das Album. 
Auf die Nummer vier ist „Flag“ geprügelt worden. Ein super intensives Stück, das einige Wechsel von schnell zu noch schneller bereit hält und stellenweise an alte SEPULTURA Geschichten erinnert. Groovige Parts laden zum Bangen ein, um anschließend sofort wieder heftigst zum Pogen übergehen zu können. Das Shouting hat im Vergleich zum Opener, an Aggressivität und Emotionen noch mehr zugenommen. Der Mann brüllt hasserfüllt seine Texte ins Mikro, dass einem Angst und Bange wird. 
Mit dem siebten Stück „Tragedy“ lassen NOISE FOREST dem Hörer einen Augenblick Zeit Luft zu schnappen. Eine dumpfe Gitarrenwand lässt den Song langsam Starten, die Crowls kommen aber nicht minder aggressive und intensiv daher. Ein richtig geiler Midtempo-Song, der zum gemütlichen Mattenkreisen einlädt. 
Ein weiterer Kracher ist „Maltreatment“, der mit gemäßigtem Tempo beginnt. Bevor das Tempo mit dem Gesang richtig anzieht, bekommt der Hörer noch ein hervorragendes Gitarren-Riff zu hören. Untermalt von Double-Bass geknüppel intensiviert sich der Gesang noch einmal mehr. 

Was NOISE FOREST hier eingeprügelt habe ist echt klasse, eingängige Songs, die durchdacht arrangiert und gut eingespielt wurde. Technisch spielen die Jungs auf hohem Niveau, allerdings würde ich es begrüßen, wenn sich ihr Stil noch deutlicher von anderen, etablierten Bands abheben würde. Aber auch dieses Hürdchen sollte kein Problem für die Kieler darstellen. Kompliment an die Band!