Golem - Black Era


Review


Stil (Spielzeit): Melodic-Death-Metal (42:14)
Label/Vertrieb (VÖ): -/- (10/2005)
Bewertung: 8/10
Link: http://www.golemneverdies.it

Italien – bekannt für seine Kulturstätten, Pasta und Pizza und jede Menge heisser Senioritas. Die Death-Metal Hochburg war Italien bis jetzt allerdings nicht und wird es vermutlich auch nicht werden. Doch auch wenn der Papst sicher nicht so glücklich damit sein wird aber GOLEM sind ebenfalls aus dem Italien, genauer gesagt aus dem Örtchen Bari. Dort trafen die vier Italiener, im Jahre 2000 des Herren, aufeinander und seitdem haben sie sich dem Todesmetall verschrieben. 

Bis dato haben GOLEM zwei Demos aufgenommen „Death Never Dies“ und Death In Progress“, bevor sie nun das bereits im September letzten Jahres abgeschlossene Debüt-Album „Black Era“ präsentieren. 
„Ever Been To Hell“ startet das Album mit kraftvollem und druckvollem Druming. Die Vocals sind aggressiv, allerdings nicht der typische Grunzgesang, bei dem man kein Wort versteht, vielmehr setzen GOLEM auf eine dunkle und treibende Stimme, die dann und wann in ein Keifen übergeht. Die beiden Gitarren hetzen sich gegenseitig durch den Song. Passenderweise ist im Mittelstück ein richtig geiles Solo eingebaut. Insgesamt ein würdevoller Opener, der Geschmack auf mehr macht. 
Der vierte Track „The Dark Passenger“ beginnt rockig und unglücklicherweise mit einem einleitenden Riff auf der Synth-Guitare, von der ich ja nun nicht gerade ein Fan bin. Da diese aber in dem ganzen Song nur noch einmal im Hintergrund vorkommt, sei dieser faux pas verziehen. Auch „The Dark Passenger“ geht richtig gut nach vorn los, wobei der Schwerpunkt dieser knapp fünf Minuten eindeutig auf der Gitarrenarbeit liegt. Die Jungs schwingen ihre Äxte wie man es sonst nur von Norwegern kennt. 
Nahtlos geht’s über zu „Metal Holocaust“ eine echte Granate. Geknüppelt wird auf Teufel komm raus, wenn der Mann hinter der Schießbude auch nur ein Gramm Fett an seinen Armen hat, dann spielt er nicht selbst. Vom extremen Death-Metal-Grunzen bis zu kreischenden Black-Metal-Vocals hat der Song alles zu bieten. Die Italiener haben mit „Metal Holocaust“ eine weiter Tretmine im Gepäck. 
„Murder God“ ist nicht viel anders als die anderen Songs, er hat nur noch mehr Melodie, ohne dabei an Intensität zu verlieren. Ein gutes Stück, das wiederum durch viel Gefrickel an der Gitarre auffällt. Die beiden fechten wohl ganz gern mal einen aus. 

„Black Era“ kann die Leute, die gern Death-Metal mit Melodie hören, überzeugen. Das ist wirklich ein Album, das mich beim ersten Mal Hören direkt angesprochen hat und das ich gern einige Male hinter einander gehört habe. Die Tempowechsel sind gut arrangiert und sinnvoll platziert. Gut gefällt mir auch der Gesang, der sehr variabel ist und sich der Geschwindigkeit und Intensität der Songs anpasst. Man kann bei dem Gesang wirklichen von einem weiteren Instrument sprechen. Außerdem befinden sich sehr viele Soli auf der Scheibe, die gut in das Gesamtkonzept eingebunden wurden und auch sehr gut gespielt sind. Tja, wir sind Papst und die Italiener Death-Metal. In diesem Sinne Prost!