Emberland - s/t


Review


Stil (Spielzeit): Death-Metal (30:14)
Label/Vertrieb (VÖ): Blacksmith Productions (2006)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.blacksmithprods.com

Vor mir liegt ein Paket, dessen Inhalt an einen rohen und blutigen Klumpen Fleisch erinnert. Gesandt wurde uns dieses Scheibchen von der Gruppe EMBERLAND aus der größten Stadt Sibiriens. Genau genommen aus ???????????, in unserer Sprache auch besser als Nowosibirsk bekannt. Eine sehr interessante und aufstrebende Stadt, die mittlerweile zu einer der größten Wirtschaftsmetropolen Russlands gehört. Da verwundert es nicht, dass es zwischen den knapp 1,4 Millionen Einwohnern auch drei Männer gibt, die ihrer Vorliebe für rohen und ungeschliffenen Death-Metal frönen. Womit wir wieder bei dem Klumpen Fleisch wären. 

Das vorliegende Debüt-Album „Emberland“ der drei Sibirier, ist nämlich so ein roher, blutiger und brutaler Death-Metal-Klumpen. Ohne große Vorrede schießen sich die Jungs den Weg frei. Naturgemäß verfügen die Kollegen aus dem tiefen Osten ja eh schon über ein ziemlich tiefes Organ, dies stellt der Sänger der Band ziemlich eindrucksvoll unter Beweis und grunzt auf einer Frequenz die so tief ist, dass sie schon fast den Mittelpunkt der Erde zu erreichen droht. Flankiert von schnellen, einfachen aber effektiven Drums schwimmen EMBERLAND ganz oben auf der Death-Metal-Old-School-Welle. Einfache Songstrukturen mit kreischenden Gitarren und tief, tiefer, am tiefesten gestimmte Bassakkorde. Die acht Songs von EMBERLAND bewegen sich im Midtempo- und Uptempo-Bereich. Soundmäßig gibt es nix zu beanstanden. Die Produktion ist klassisch und bei der finalen Aufnahme hat die Band noch mal eine kräftige Schippe Dreck mit drauf getan, was dem Ganzen einen ursprünglichen „touch of evil“ gibt. 

Sicherlich haben die drei Russen, die sich im Jahre 2002 formiert und erst ein Jahr später komplett waren, hier nix neues erfunden. Dennoch hört sich „Emberland“ sehr erwachsen und ausgereift an. Die CD fasziniert durch die Rohheit und die Einfachheit. Keine Blastbeat-Attacken oder übermäßiges Doublebass-Geboller peppen den Sound auf, vielmehr fühlt man sich zurück versetzt zu den alten Death-Metal-Werten. Ich kann die Scheibe wirklich nur empfehlen.