Stil (Spielzeit): Death-Metal (19:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (2006)
Bewertung: 4,5/10
Link: http://www.sludgephenomenon.be
Föten, die in Alk in irgendwelchen Gläsern sitzen, gehören im Death-Metal Bereich ja gern mal zum Cover Artwork. Ob das die Musik besser macht, ist allerdings fraglich. Auch SLUDGE PHENOMENON springen auf diesen Zug auf und packen auf das Cover ihrer ersten EP „Paradox“ sogar noch eine Ameise im Glas drauf. Das ist Death-Metal, meine Damen und Herren.
Wie dem auch sei, vorgenannte Band legte im Sommer 2003 erstmals richtig los. Ein Jahr später schon verfügte die Combo über ausreichend Songs, um Bands wie ENTHRONED und NASHVILLE PUSSY zu supporten. So verwundert es doch etwas, dass SLUDGE PHENOMENON erst jetzt etwas auf CD pressen. Doch was das Quintett hier zurecht gezimmert hat, kann sich sehen lassen. Die Vorliebe für extreme Musik ist den drei Songs deutlich zu entnehmen.
„The Golden Asylum“ beginnt mit spoken Words, die sich auch gut auf einer ROB ZOMBI Scheibe wieder gefunden hätten. Danach lässt der Fünfer es richtig krachen. Einfaches aber effektives und knüppelhartes Drumming dominiert den ersten Songs. Der Sänger verfügt über eine recht gute Stimme und kann diese auch gut einsetzen. Stellenweise versucht er allerdings extrem dreckige Tiefen zu erreichen, bei denen er wie ein Taucher ohne Luft auf halber Strecke hängen bleibt. Dies wirkt sehr künstlich und nicht authentisch. Bei „Exuviate“ legen SLUDGE PHENOMENON noch einmal eine Temposchippe drauf, doch nach wie vor ist der Gesang leider das große Manko. Musikalisch kann man den Jungs einen guten rohen, wenn auch noch einfachen Sound attestieren. So soll ursprünglicher Death klingen, vielleicht noch etwas variabler, aber das ist die richtige Richtung. Der dritte und abschließende Song „The Cycle“ schlägt mit über acht Minuten zu Buche und spiegelt die gleichen Strukturen der vorangegangenen Songs wider.
SLUDGE PHENOMENON haben definitiv Entwicklungspotential, was aber auch bedeutet, dass sie durchaus die Fähigkeit haben, sich zu entwickeln. Das kann man bei manchen Bands ja schon im vornherein ausklammern, nicht aber bei SLUDGE PHENOMENON. Das Potential ist da, sie müssen es nur erkennen und nutzen.