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www.myspace.com/augury
Aus Kanada kommen Progressive-Superstars wie RUSH und Alternative-Chartstürmer wie NICKELBACK und BILLY TALENT, aber auch auf der finsteren Seite der Metal-Landschaft gibt es aus dem Lande im Norden des amerikanischen Kontinents Beeindruckendes zu hören. AUGURY liefern stolze fünf Jahre nach ihrem Debüt „Concealed" eine neue CD namens „Fragmentary Evidence" ab und haben mit Nuclear Blast eine große Plattenfirma im Rücken. Das neue Album zeigt, dass die Kanadier das Potenzial dazu haben, ihren Sound auf der weitläufigen Metal-Landkarte zu etablieren.
Oberflächlich handelt es sich bei AUGURY um eine Death Metal-Band, bei der man Growls, fette Riffs, vertracktes Drumming, düstere Stimmung und Brutalität antrifft. Allerdings würzen die vier Musiker ihren Sound mit so vielen anderen Zutaten, dass ein Begriff wie Death Metal nur unzureichend beschreibt, was man auf „Fragmentary Evidence" zu hören bekommt. AUGURY gehen nämlich so vertrackt und verspielt zu Werke, wie es noch nicht mal manch gestandene Progressive Metal-Bands hinbekommen, machen dabei aber glücklicherweise nicht den Fehler, sich zu verzetteln. Schon manche Songlängen zeigen an, dass es bei dieser Band etwas komplexer als bei ihren Kollegen zugeht. Das mit ungewöhnlich ruhigen, verdammt melodischen Passagen eingeleitete und aufgelockerte „Jupiter To Ignite" dauert knapp neun Minuten und rückt AUGURY ein ganz klein wenig in die Nähe zu OPETH. Ein solcher Song macht Spaß und zeigt auf beindruckende Weise, dass im AUGURY-Sound Brutalität und Melodievielfalt gleichberechtigt nebeneinander stehen. Auch „Sovereigns Unknown" bietet tolle Melodien und gleichzeitig progressive Brutalo-Passagen, „Brimstone Landscapes" wird mit harmonischen Gitarren eingeläutet, bevor verstärkte Gitarren und eine Mischung aus cleanem, rauen Gesang und Growls einsetzt und der Song den Hörer mit seiner Melodielinie gefangen nimmt, sich dann aber zu einer rasend schnellen Death-Walze wandelt. Den Abschluss markiert der zweite Longtrack des Albums, das elfminütige „Oversee The Rebirth". Der Song beginnt verspielt und enthält fast schon sphärische Gitarren, vereint dann aber später sämtliche Trademarks von AUGURY.
Der Sound ist wuchtig und transparent, hier sind alle Instrumente klar zu hören. Die Bass-Fraktion wird besonders erfreuen, dass es einige Alleingänge des Viersaiters zu hören gibt. Auch der Rest der Mannschaft ist auf unglaublich hohem Niveau, die Drums und Gitarren (was für Soli!) sind allererste Sahne. Auch Sänger Patrick Loisel kann überzeugen und bemüht eben nicht nur um Genre-typische Growls, sondern schiebt geflüsterte und klar gesungene Vocals ein.
„Fragmentary Evidence" ist stimmungsvoll, komplex und zuerst nicht einfach zu erschließen, sorgt durch unaufdringliche, aber eingängige Melodien jedoch dafür, dass man schnell wieder auf den Repeat-Knopf drückt. Durch die Vermischung der verschiedensten Stile ist das zweite AUGURY-Album nicht nur etwas für aufgeschlossene Death Metaller, sondern sollte auch Progressive-Freaks begeistern können, die es mal härter mögen. In jedem Fall zeigt dieses Album, dass AUGURY eine große Zukunft bevorsteht, wenn sie auf diesem Niveau weiter machen.
Stil (Spielzeit): technischer, progressiver, melodischer Death Metal (54:58)
Label/Vertrieb (VÖ): Nuclear Blast (17.07.09)
Bewertung: 8/10
Chrischi
Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten
Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...