Sanctification – Black Reign



Stil (Spielzeit): Death Metal (30:30)
Label/Vertrieb (VÖ): Pulverised Records (12.05.09)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.myspace.com/sanctificationband

Lange war es still, aber nach sechs Jahren werden sie wieder laut.
Das Organ von Magnus „Masse" Broberg ist auch bei DARK FUNERAL zu hören, deren Schießbuden-Heini Nils Fjellström ebenso an dieser Scheibe mitgewirkt hat. Mit diesen zwei von insgesamt fünf Aggressionsherden wurde nun nach einigen Jährchen Pause das zweite Album fertiggebrutzelt.

„Macht es euch bloß nicht gemütlich" scheint der Opener „Thirst For Blood" sagen zu wollen. Ab jetzt wird nicht mit einer Pfeife im Maul der Sonnenuntergang angeguckt. Hier wird gemetzelt, gehackt, geprügelt und gehämmert was Arme, Beine, Hals und Instrumente hergeben.
Man stelle sich vor, eine Straßenwalzmaschine ist so hoch wie ein Einfamilienhaus. Diese Walze rollt in gesittetem Tempo wie in „Raw" durch die Stadt, über Häuser, Autos und Blumenkübel. Als sie in die unendlichen Weiten einer bewaldeten Tiefebene in „Eternal" kommt, steigt der Fahrer in einen flotten Panzer um, der mindestens genauso hoch ist, aber beweglicher und schneller alles platt macht. In letzterem Song grooven Gitarre und Stimme in einem Super-Riff, das einem gleich im kreisenden Kopf hängen bleibt.
Ebenso ergeht es mir im folgenden Track, so dass das schwere Gerät eine Schneise in meine Hirnwindungen schneidet, die nicht so schnell wegzukriegen ist. Solche merkbaren Linien sind leider nicht in jedem Song anzutreffen, aber eine Dauer-Hit-Scheibe gibt es ja eh nicht alle Tage.
Auch wenn SANCTIFICATION sich eindeutig im Todessektor bewegen, findet man den Frontmann auch mal im Gesicht bemalt auf Bildern und unter anderem der Schlusssong „Storm" verströmt mit seinen Bläser-Einlagen eine matt-schwarz angehauchte Atmosphäre.
Ansonsten wird hier reinrassiger Death Metal geboten, der ohne viel Drumherum auskommt.

Die Schweden legen insgesamt ein ganz schönes Tempo vor, das recht selten heruntergeschraubt wird. Doch wahrscheinlich aufgrund der kurzen Spielzeit wird es deshalb nicht richtig langweilig, sondern es wird einem einfach nur der Schädel abgeschraubt.
Manche Grooves von BOLT THROWER verknüpft mit einer deftigen Riff-Melodie von AMON AMARTH könnten einen Hinweis geben. Aber am ehesten taugen dann noch die Finnen von SOTAJUMALA als Vergleich. SANCTIFICATION verlieren sich nicht in komplizierten Strukturen oder ausufernden Dudeleien, sondern wollen dem werten Zuhörer einfach nur einen überbraten. Mit dem Sound von Tommy und Peter Tägtgren veredelt ist ihnen das auch ganz gut gelungen.
Manuel

"Größtenteils harmlos."