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Gerademal erst 2008 gegründet, am Ende des gleichen Jahres schon von Bombworks Records gesigned worden, legen IN GRIEF nun ihr erstes Album "Deserted Soul" vor. Das ist schon eine steil steigende Kurve, die IN GRIEF da vorzuweisen haben, das verdient Respekt. Aber richten wir unser Hauptaugenmerk eher auf die Musik, als auf deren Werdegang, und da dröhnt einem ein verwuschelter Mix aus Progressivem Death Black Metal entgegen. Und hier und da wird dann noch sehr geschickt das 70er Jahre Synthie eingesetzt, das dem ganzen einen besonderen Flair verpasst. Das verwandelt den Sound, der teilweise nach einer Symbiose aus Hypocrisy, SCAR SYMMETRY, OPETH und SOILWORK klingt, in Amorphis-artige Sounds, zu „Am Universum" oder ‚Tuonela" Zeiten. Großartiges Wechsel- aber auch Zusammenspiel zwischen der Rhythmusgitarre, den Melodien der Leadgitarre und dem Synthesizer. Dieses gut funktionierende Zusammenspiel wird dann noch von einem perfekt akzentuierten Schlagzeug begleitet. Über der ganzen Rhythmusfraktion thronen dann zu guter letzt noch die Growls, die sich prima ergänzen, allerdings klingen die cleanen Parts leider ein wenig daneben.
Das zweiminütige, epische Intro „Darkening Horizon" läutet das sieben Song lange Werk, mit einer dennoch fast 50minütigen Spiellänge, ein. Der Weg ist damit geebnet. Bei „I am" werden dann auch gleich Parallelen zu SCAR SYMMETRY deutlich. „Invited War" beginnt fast mit einem CHILDREN OF BODOM ähnlichem Synthieriff und wandelt sich dann direkt in ein OPETH artiges Riff. Generell benutzen IN GRIEF diese sehr progressiv angehauchten Breaks. Etwas Amorphis-lastiger wird es dann bei „Modern Truth", um danach beim Titeltrack in einem groovend-typischen stakkato Deathmetal Riff zu versinken. Hier passt beim Refrain auch der Cleangesang und gibt dem ganzen eine kleine Gänsehaut. „In the end" und „Weak" deathen dann nochmal so richtig schön vor sich hin und laden nochmal zum abschließenden Headbangen ein. IN GRIEF mixen all ihre Einflüsse sehr gekonnt und geben den Songs immer ihre eigene persönliche Note. Einziges Manko sind die etwas schief anhörenden cleanen Gesangsparts und die etwas schlecht klingende Produktion, was auf der anderen Seite aber auch wieder etwas charmantes hat.
Den fünf Norwegern IN GRIEF ist ein guter Start mit ihrem Debüt „Deserted Soul" gelungen. Zu Recht haben Bombworks Records hier schnell zugegriffen und die Jungs unter Vertrag genommen. Ihr nächstes Album wird hoffentlich noch ausgefeilter sein und besser produziert werden, sollte es auch. Wer auf melodischen oder progressiven Deathmetal steht, kann hier bedenkenlos zugreifen. Norwegen hat mehr zu bieten als Berge, Fjorde und bösen Blackmetal. Eine willkommende Abwechslung zu all den IN FLAMES Imitatoren.
Stil (Spielzeit): Death Metal (47:18)
Label/Vertrieb (VÖ): Bombwork Rec. (07.04.09)
Bewertung: 6/10
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF