Construcdead – Endless Echo



Stil (Spielzeit): Melodic Death/Thrash Metal (44:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Black Lodge/Rough Trade (21.08.09)
Bewertung: 6/10
Link: http://www.construcdead.com
http://www.myspace.com/construcdead

Wir befinden uns in Stockholm. Dort hat der schwedische Fünfer um Frontmann Jens Broman, der aktuell auch für DARKANE ins Mirko brüllt, sich in deren Studio begeben, um neues Metall in die Kreisform zu gießen. Die mittlerweile vierte Drehscheibe soll einen Vormarsch in die oberen Regionen des melodischen Hartmetalls darstellen, doch dort sind natürlich neben den bekannten Größen aus Göteborg auch DARKANE oder ARCH ENEMY keine einfachen Gegner, sofern sie dies denn sein sollen.

Mit einem schmissigen Thrasher legen die Burschen einen flotten Einstieg hin, der mit dem markigen Geschrei einem fast das Blut in den Adern gefrieren lässt. Man könnte meinen, die Band wäre wütend. Doch der plötzlich auftauchende melodische, klar gesungene Chorus nimmt die Aggression etwas heraus.
Da steigt in mir schon die Frage auf, ob dies nur der simple Aufsprung auf die moderne Schiene im Metal ist, die mir manchmal dem Motto zu folgen scheint: Schaut her wie brutal wir sind, auch wenn wir im Grunde unseres Herzens gerne emotionale, hübsche Melodien mögen. Wie auch immer die Intention ist, jedenfalls haben sich CONSTRUCDEAD dafür entschieden, eine Menge ihrer Songs in diesem Muster aufzubauen, was ja nicht grundsätzlich zu verachten ist.
Im zweiten Song strafen mich die Musikanten allerdings fast schon Lügen, indem sie eben beschriebene Schablone nicht verwenden. Hier wird einfach der Knüppel aus dem Sack geholt und der Chorus lässt Erinnerungen an DARKANE wach werden.

In dem Titelsong „Endless Echoes" bin ich zunächst geneigt meine Kritik zurückzunehmen, denn eine sich wiederholende, kleine Gesangsstrecke hat hier deutlichen Ohrwurmcharakter. Leider hat den Komponisten dieser Scheibe diese Melodie selbst so gut gefallen, dass sie gleich mehrfach in nur minimal abgewandelter Form vorkommt. Das wiederum stößt mir dann eher auf als ein: „Kenne ich doch schon."
Die vierte Platte der Schweden lässt mich immer wieder schwanken. Einerseits zockt die Bande nett melodisches Todesblei, das eine stark thrashige Schlagseite hat. Andererseits fehlen manchmal die Innovativität und die bleibenden Schäden beim Hörer. Gegen die Konkurrenz des großen Bruders DARKANE oder auch SOILWORK, können CONSTRUCDEAD nicht anstinken. Als Zwischenmalzeit ist „Endless Echo" zweckdienlich, aber die Hauptspeise verleibe ich mir anderswo ein.
Manuel

"Größtenteils harmlos."