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Es ist immer schön, wenn man Scheiben von exotischen Bands in die Hände bekommt, wie in diesem Fall NERVECELL's „Preaching Venom". Offiziell ist die Scheibe schon Mitte 2008 erschienen, aber da waren NERVECELL noch bei keinem Label und haben das Album und die Vorgänger EP „Human Chaos" nur über ihre Homepage vertrieben. Die erwähnenswertesten Auftritte waren bis dahin schon einige, wie z.B. auf dem Dubai Desert Rock Festival 2005 oder dem Egypt Metal Festival 2007. Man teilte also schon die Bühne mit MACHINE HEAD, SEPULTURA oder auch MOTÖRHEAD. 2009 bekamen NERVECELL dann die Chance, auf einigen großen europäischen Festivals ihr Bestes zu geben, was sie auch beeindruckend getan haben(habe sie auf dem With Full Force gesehen). Lifeforce Records wurde auf sie aufmerksam und man geht nun gemeinsame Wege. Für die sympathische Band aus Dubai ist das voraussichtlich der Glückswurf schlechthin. Den haben NERVECELL auch verdient.
Die schon 2000 gegründete Band zockt eine gnadenlose Death -Trashmetal-Richtung. Natürlich erfinden sie das Deathmetalrad nicht neu, aber NERVECELL klingen irgendwie frisch. Das ganze Album versprüht die gesamte Länge seinen eigenen Charmes, man bekommt nie das Gefühl, dass wäre irgendwie künstlich oder unecht zusammen geflickt. Man hat es hier auch definitiv nicht mit einem Plagiat zu tun. Man spürt die ganze Zeit, dass hier einfach nur vier spielfreudige Musiker am Start sind, die dennoch den Ehrgeiz ausstrahlen, aus den Vereinigten Emiraten heraus mit ihrer Musik die Welt erobern zu wollen.
Nach einem kurzen Intro geht's dann auch gleich bei „Vicious Circle of Bloodshed" ordentlich zur Sache. Triolenriffgewitter, Doublebass und sauberes Gegrunze. „Flesh and Memories" beginnt mit einem schönen Trashriff, und versinkt dann nach einem Break in großartige Hyperblasts. Das Wechselspiel zwischen Trash, groovendem Death und Hyperblastattacken wird mit großartigen Breaks unterbrochen und bei den folgenden Nummern „For every Victim fallen", „Beyond our sins" und „Haute Monde Facade" fortgesetzt. Dann dürfen sich die Musiker einmal ohne Gesang etablieren und zeigen bei dem Instrumental „Ratios" ihr technisches Können. Ein großartiges Instrumental läutet die letzte Runde ein. Mit „Demean", „Vastlands of Abomination" und „ Existence Ceased" werden nochmal richtig brutale Deathmetalgranaten rausgehauen. Beim letzten Stück sind sich NERVECELL sogar nicht zu schade fast schon Metalcoreartige breakdowns zu implementieren.
NERVECELL erschaffen mit „Preaching Venom" ein großartiges Album. Es groovt zu jeder Zeit, super in Szene gesetzte Breaks, Growls in jeder passenden Stimmlage und die Soli sind auch zum hinknien. Und dann kommt noch hinzu, dass das Album fantastisch produziert ist. Natürlich wird das ganze immer ein wenig mit dem Exotenbonus überschattet, aber warum auch nicht, wenn es sich hier um ein wirklich gutes Album handelt. Hier können sowohl Oldschool Deather, als auch Jungspund Corler bedenkenlos zugreifen!!
Stil (Spielzeit): Death Metal (44:51)
Label/Vertrieb (VÖ): Lifeforce Rec. (26.10.09)
Bewertung: 9,5/10
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF