Stil (Spielzeit): Death Metal (38:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Twiglight (16.05.08)
Bewertung: 6 / 10
Link: http://www.ancientexistence.com
Simpler und programmatischer Titel, simples und darum gefälliges Cover. Der äußere Rahmen stimmt.
ANCIENT EXISTENCE aus Hannover sind seit 2000 aktiv und haben zunächst 2 CDs in Eigenregie rausgebracht. Nachdem sie 2006 einen Deal bei Twilight ergattern konnten, kam letztes Jahr ihr Debüt raus, und nun folgt der zweite Streich.
„Death Fucking Metal“ bietet musikalisch genau das. Einerseits guten alten Death Metal und dazwischen ziemlich „fucking“…oder vielmehr „sucking“.
Der Death Metal – Teil spielt sich vor allem im mittleren Tempo- und Härtebereich ab und ist schwedisch geprägt. Sehr abwechslungsreich, melodiös ohne je ins Niedliche abzuglitschen und mit richtig viel Groove.
Abgesehen von einigen Riffs, die leicht thrashy rüber kommen und dem ein oder anderen schönen Lead kann der Purist aufatmen. Experimente werden hier wenig gemacht. Es sei man wertet denn die fast instrumentale Halbballade „Hymn for the Doomed“ als eines. Aber wem das zu wimpy ist, der kann ja die Skip-Taste einsetzen. Für mich alte Thrash-Rübe ist es allerdings das Highlight des Albums.
Wäre „Death Fucking Metal“ ein Instrumental-Album, ich wäre sehr angetan. Aber das ist ja noch der „Sucking“- Part. Leider wird zumeist „gesungen“, d.h. beinah durchgängig grindig gegurgelt. Nicht nur, dass das sagenhaft langweilt und der guten bis richtig geilen Mucke ein Großteil der Energie entzieht, es passt meistens überhaupt nicht zu den Atmosphären, die ein erfrischend größeres Spektrum abdecken, als bloß auf Aggro getrimmt zu sein. Bei Extremsportlern wie ABSURD kann man damit nix kaputt machen. Hier schon. Warum die eingestreuten, töften Screams so selten sind, ist mir ein Rätsel. – Zu allem Überfluss hat man den Gesang auch noch viel zu weit nach vorn gemischt. Damit wird der eigentlich feinen und sehr druckvollen Produktion etwas der Zahn gezogen.
Da selbige Kritikpunkte vielerorts schon für den Vorgänger laut wurden, und sich A.E. folglich als beratungsresistent erweisen, geht von hier aus keine naseweise Empfehlung an die Band.
Aber auch keine unbedingte Kaufempfehlung an den geneigten Hörer. Statt einer 8,5 kann ich nur die 6 aussprechen und die Empfehlung, sich das Ding vorm Kauf sorgfältig anzuhören. Schade.