Kalmah - For the Revolution




Stil (Spielzeit): (finnischer) Melodic Death (38:44)
Label/Vertrieb (VÖ): Spikefarm Rec. / Soulfood (30.05.08)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.kalmah.com

Wie Norther stehen Kalmah seit eh und je im Verdacht, den Mülleimer von Alexi Laiho nach verworfenen Ideen zu durchforsten. --- Daran wird sich auch durch „For the Revolution“ vermutlich nichts ändern. Aber auch nicht daran, dass der Gedanke in Bezug auf die Gebrüder Kokko eigentlich für dieselbe Tonne ist.

Natürlich sind da so einige Gemeinsamkeiten mit Children of Bodom: wir kriegen finnischen Melodic-Death geboten, und es geht überwiegend flott zu Sache. Auch ja, die Produktion riecht nach Mikko Karmila und Finnvox. Ach ja, und ein Bombast-Keyboard gibt’s auch. Aber darauf verzichten Finnen nun mal so ungern wie auf ihre Langlauf-Ski.

Dennoch sind die Kompositionen der Höflinge vom Swamplord nur bedingt mit CoB (oder Norther) vergleichbar. Wesentlich rifflastiger, simpler, und thrashiger. Weniger auf Solo-Akrobatik. (So etwas spielt man in Espoo erst ab 4 Promille.) Vermutlich reicht das Können einfach nicht. Sei’s drum.

Weiter: Anders als bei CoB ist Atonalität keine oft benutzte Vokabel in den Sümpfen und durch die eingestreuten folkigen Harmonien fühlt man sich eher an ENSIFERUM erinnert, als es bei Petri Lindroos’ Ableger NORTHER selbst der Fall wäre, und die Off-Beat Akzente, wie sie für Humppa-Metal typisch sind, sind es nicht für CoB und spätestens durch die mehrstimmigen Battle Metal Shouts haben sich eine zarte Eigenständigkeit im finnischen Melodeath erkämpft. --- Die Growls sind schön deathig, das Gekeife gutes Black Metal Posing. Spektakulär ist sicher was anderes; das gilt für den „Swamp Metal“ wie Kalmah ihr Zeugs nennen, ganz allgemein. Aber Spaß macht’s. Mir. --- Das tumbe Wortspiel, dass hier sicher nicht, trotz zarter Eigenständigkeit zur musikhistorischen Revulotion geblasen wurde, erspare ich uns (hiermit nicht mehr).

Dennoch: Anders als Norther, für deren „N“ ich nicht mehr als 3, 5 Punkte `raustun mochte, gibt’s „For the Revolution“ glatt das doppelte. Für Leute, die mal hören möchten, wie eine Schnittmenge aus ENSIFERUM und CHILDREN OF BODOM klingen könnte, ohne an die einen oder anderen heran zu kommen.