Stil (Spielzeit): Death, Hardcore, Grind, Chaos (35:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade / Sony (23.10.09)
Bewertung: 7,5 / 10
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Ich habe vor einigen Jahren mal ein Album von THE RED CHORD gehört, kann mich aber beim besten Willen nicht mehr genau dran erinnern. So chaotisch und hyperaktiv habe ich sie aber definitiv nicht in Erinnerung.
Denn ihre Mischung aus extremen Deathmetal, Hardcoredrummings, Grindcore und Chaos wirkt ziemlich verblüffend. Weder ist es aufgedrehter DeathCore noch vollkommen überdrehter ChaosCore. Wirklich eher eine eigene und extreme Mischung aus verschiedenen Metalstilen, dem etwas Hardcore untergemengt wurde. Das Songwriting ist dabei sehr variabel und kann sowohl andauernde Wechsel in Takt und „Melodik“ als auch atmosphärische und nahezu klassische Parts bieten (hört euch „Mouthful Of Precious Stones“ an). Aber zum größten Teil überschlägt sich der Vierer beinahe selber, was Brutalität und Geschwindigkeit angeht. Das wirklich coole ist aber, das sie nicht zwangsweise die Noten ändern müssen: in dem ganzen Chaos gibt es doch immer wieder songdienliche Momente, die die Stücke zusammenhalten und nicht komplett ausufern lassen.
Leider kann ich vom Gesang nicht ganz so schwärmen. Natürlich klingt der fies und extrem tief und schwächelt auch zu keinem Moment. Aber genau das ist mein Problem: im Gegensatz zu den Instrumenten gibt es bei den Vocals keinerlei Variationen und egal, was die Band zaubert – das Geschrei ist immer dasselbe. Dadurch wird vor allem der Brutalitätsfaktor der Bostoner unterstrichen, obwohl sie noch für einiges mehr stehen könnten. Zwar handelt es sich um lupenreinen Extremmetal, aber eben nie zum Selbstzweck und teilweise mit sehr bestechender Atmosphäre und den dazu passenden Melodien (das abschließende „Sleepless Nights In The Compound“ ist da wieder ein solches Beispiel).
Ihr mittlerweile drittes Album für Metalblade beweist ganz klar, warum sie auf so einem Label sind: sie heben sich durch Können und Flexibilität wohltuend von vielen trendigen Bands ab und haben ihren eigenen Sound dabei entwickelt. Wer auf Bands à la DESPISED ICON (ohne Beatdownparts etc.), WINDS OF PLAQUE (mit weniger Blackmetal), und WAR FROM A HARLOTS MOUTH (mit mehr Deathmetal) steht, hat hier ein weiteres Schätzchen für die Plattensammlung gefunden. „Fed Through…“ überrascht, reißt an manchen Stellen wirklich mit und fordert eine Menge Aufmerksamkeit. Schade nur, dass der Gesang da nicht ganz mithalten kann.
Ach ja, heißt der Drummer wirklich Brad Fickeisen?