Izegrim - Tribute To Totalitarianism




Stil (Spielzeit): Death / Thrash Metal (43:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Rusty Cage Rec. / H'Art (18.04.08)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.izegrim.nl
http://www.myspace.com/izegrim

Fleißig waren IZEGRIM in den letzten knapp zwölf Jahren schon, das kann man nicht bestreiten. Nichtsdestotrotz sind sie bisher an mir vorbei gerauscht. Nach einigen kleineren Demo- und EP-Veröffentlichungen gibt es seit dem einzigen Palindrom nach der Jahrtausendwende (na, wer kriegt’s raus?) das erste Album, und nun rotiert das zweite unter meinem Laser.
Auch im Live-Bereich haben die Damen und Herren natürlich schon einige Erfahrungen gesammelt, bevor sie uns mit „Tribute To Totalitarianism“ eine so genannte „Terror-Thrash-Platte“ um die Ohren schleudern. Im Gegensatz zu den populäreren ARCH ENEMY ist hier die Frauenquote doppelt so hoch. Um solch einen Vergleich wird IZEGRIM wohl selten herumkommen, aber man findet im Thrash Metal nun mal relativ wenig Bands mit einer Frau am Mikro, wobei hier sogar die Bassistin als Background auch noch mitsingt.

Ich schiebe den Regler hoch und mit „Regime Of Redemption“ zeigt die Bande, was sie mit „Terror Thrash“ meint. Die schönen, harten Riffs sägen sich prima durch die Schädelplatte und Kristien keift hasserfüllt das Mikro an. Es folgt dann ein Stück, das im Midtempo einiges zu bieten hat; wo man im Tempo und Rhythmus thrashig variiert.
Bei „In The Name Of Freedom“ schaue ich aus dem Fenster, ob hier eine Kirche in der Nähe steht, bis ich erkenne, dass die Glocken am Anfang von der CD kommen. Ein eingängig groovendes Riff bekommt ab und zu Besuch von der Lead-Gitarre, die dann mit ihrem Partner auch eine kleine solistische Einlage darbieten darf.
Als IZEGRIM eine „New World Order“ anstreben, gibt es interessante Kombinationen der Gitarrenfraktion zu hören, wo die Leads mal still im Hintergrund bleiben, mal nach vorne rücken. Später schrauben sich auch mal zweistimmige Soli der Sechssaiter in das Ohrgewinde, die aber doch nicht ganz an die der Amott-Brüder heranreichen.
Als Anspieltipp würde sich auch Nummer acht „Hail Victory“ eignen. Die bretternden Saitenhexer geben Gas, wobei bei man im Einzel kleine Schwächen ausmachen kann, was aber das Gesamtbild nicht wirklich stört. Zum Schluss in „Deliverance“ überschlägt sich Kristien vor Hass dann fast, wodurch das Gesangbild einen kleinen Knacks bekommt, da der Text in seinem Klangbild wie Kleinkindgerede daherkommt. Doch auch diese Stelle ist nicht unerträglich lange. Das Stück läuft gemütlich aus und es gibt eine Ruhepause ganz am Ende, bevor die CD ihre Drehungen stoppt.
A propos Stopp: Eben kurz vor dem Ende stoppt die CD zwei, drei Mal kurz, was hoffentlich nur an meinem alten Player liegt, wobei es auch nur einmal während der Musik ist. Danach muss man richtig aufdrehen, um den kleinen „Bonus“ (falls man die Minute so nennen kann) mit kleinen Stopps zu hören.
Inhaltlich geht es auch ein bisserl politisch zu. Auf dem Cover ist provokant passend zum Titel eine amerikanische Flagge zu sehen und kriegerisch geht es auch musikalisch zur Sache.

Die Holländer waren unter anderem mit PUNGENT STENCH, TANKARD und HOLY MOSES auf der Bühne, wobei man gesanglich am besten natürlich Vergleiche zu letzteren ziehen könnte.
IZEGRIM legt mehr Wert auf Rhythmik und Thrash, wobei im Verlauf der Platte immer mehr Melodie dazukommt, jedoch nicht ganz so versiert wie auf der aktuellen Scheibe von ARCH ENEMY. Insgesamt ist aber genug Potenzial da, finde ich, um die Popularität zu vergrößern.
Manuel

"Größtenteils harmlos."