Stil (Spielzeit): Death / Thrash Metal (40:47)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (14.03.08)
Bewertung: 7,5/10
Link: http://www.necroid.de
http://www.myspace.com/necroid
Unser Schicksal wird also im deutschen Schwabenländle besiegelt!
NECROID feuern mit ihrem zweiten Album „Nefarious Destiny“ erneut eine Salve Todesblei auf den geneigten Hörer ab. Die mir bisher nicht bekannte Truppe macht bis dato alles ohne die Unterstützung eines Labels – meiner Meinung nach zu Unrecht, was ich hier schon einmal anmerken will. Ein Zeichen dafür ist auch, dass Saitenhexer wie Henjo Richter (GAMMA RAY), Jörn Schubert und Eike Freese (beide DARK AGE) als Gäste ein bisschen mitspielen. Auch wenn ersterer doch eher in anderen Metal-Gefilden unterwegs ist, sind die Herren doch langjährige Bekannte in diesem Business.
Schon mit dem Opener „Enemy Inside“ legen die Jungs ein fettes Brett hin, die dunklen Riffs werden einem nur so um die Ohren geprügelt. Aushängeschild ist Stefan, der sich nicht nur am Sechssaiter betätigt, sondern auch recht variables Gegrunze von sich gibt. Im folgenden Song denke ich zunächst, ob es denn in diesem Höchsttempo immer weitergeht. Aber mitnichten gibt es hier sogar schöne Hooklines zu hören, die in den langsamer groovenden Mittelteil schön einfließen.
Junge, Junge, die Stuttgarter geben ordentlich Vollgas. Und doch bleibt es nicht bei sinnlosem Tempogebolze. Die Rhythmusgruppe steuert einiges zur Vielseitigkeit bei, wobei zum Glück keine DREAM THEATER-Komplexität angestrebt wird. Bei aller Differenziertheit kann man „Nefarious Destiny“ wunderbar im Auto aufdrehen, ohne zu stark von der Straße abgelenkt zu werden. Interessante Einwürfe, wie ein langsames Doppel-Gitarren-Solo in „Follow The Order“, können den ein oder anderen verwirren. Doch da so etwas nicht durchgehend auftritt, könnte man es eher als „besonderes Stilmittel“ bezeichnen.
Vielleicht beschreibt der Titel des Schlusstracks diese Mischung am besten. „Demolishing Poetry“ lädt ein zum Haare-Schwingen, Mitgrölen und moshen. Eine leckere Mixtur, kann ich da nur sagen.
Wenn ich einen Hut aufhätte, würde ich ihn davor ziehen, dass NECROID dieses Album in Eigenregie mit Hilfe von Eike Freese produziert haben. Das Ergebnis „Nefarious Destiny“ kann sich wirklich hören lassen. Hier dröhnt abwechslungsreiches Todesmetall aus meinen Boxen, das einen gehörig in den Arsch tritt und sich nicht zu schade ist, mal eine nette Melodie mit einzubauen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."