Stil (Spielzeit): Melodic Death (23:20)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenproduktion (2008)
Bewertung: 7 / 10
Link: http://www.myspace.com/themorphean
Mit Morphean betritt ein prinzipiell viel versprechender Nachwuchs aus Österreich die MeloDeath-Szenerie. Ihr 5-Track Debüt ist westschwedischer Abstammung und rockt recht geschmeidig durch die Botanik. Allerdings fast durchgängig im mittleren Tempobereich. Und so kommen bei mir trotz der kurzen Spielzeit nach zwei, drei Durchläufen doch einige Ermüdungserscheinungen auf. Da fehlt noch etwas, um -- bei aller Klasse in Sachen Spiel- und Produktionstechnik -- schon jetzt wirklich mit den Göteborger Originalen mithalten zu können.
1.) Vor allem mal: Highspeedgeschredder; und man sollte die vorhanden Ansätze hierzu nicht nur länger ausspielen, sondern auch auf die wirklich auf die Gitarren überspringen lassen und nicht nur durch situative Doublebase-Unterlage andeuten.
2.) Obwohl die Idee gut ist, auf ein nervendes Keyboard zu verzichten und der Leadgitarre dessen Arbeit zu überlassen, könnte die Abteilung „Melodie“ etwas Rückenstärkung gebrauchen. Die Skandinavier benutzen das uncoole Tasteninstrument ja nicht zum Spaß.
So aber ist „Devine“ doch eine sehr rhythmisch angelegte Angelegenheit geworden. Da aber auch in puncto Gefrickel Markus Bögl an den Fellen die Hauptlast trägt, und die Stücke doch recht anspruchsvoll zusammengeschraubt sind, ist das nicht immer der Rhythmus, bei dem jeder mit muss; sondern eher einer, der zum konzentrierten Zuhören als zum Grooven auffordert.
3.) Da die Leadgitarre, wie erwähnt, sich nur schwer gegen die Rhythmusabteilung durchsetzt und auch Growler Bernhard Biermayr eher gleichförmig seiner Arbeit nachgeht, fehlt es den Songs (nicht in sich, aber im Ganzen gesehen) an Abwechslung; aber mehr noch an Atmosphäre. Als positives Gegenbeispiel mag die Schlussnummer dienen, die dank akustischen Saitenwechsels sofort positiv auffällt.
Trotz des Genörgels behalten die Stärken ganz sicher die Oberhand: Was die instrumentalen Darbietungen angeht gibt’s nichts zu meckern. Und die Stücke selbst sind wirklich gut durchstrukturiert. Abwechslung ist innerhalb der Lieder bis zum Abwinken vorhanden und doch wird’s nicht unübersichtlich. Das muss man erstmal so hinkriegen.
Phasenweise etwas mehr Tempo und mehr kittende Melodie und ich würde unbedingt zum Kauf raten. So rate ich mal bloß nicht ab. Und warte hoffnungsfroh auf das erste Full-Length Album.