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Die Griechen von Nightfall mögen ’92 mit ihrem ersten Plattenvertrag in ihrer Heimat Pioniere in Sachen Metal gewesen sein, sieben Alben und 13 Jahre später sind sie es mit „Lyssa - Rural Gods & Astonishing Punishments“ sicherlich nicht mehr. Wenn auch man gegen die Musik absolut nichts sagen kann: Gothic-Zutaten werden auf einem stabilen Thrashbrett geschnitten; ergibt Dark Metal der harten, deftigen Sorte. Gewinnselt und gejammert wird anderswo, denn im Gegensatz zu anderen Kappellen mit Hang zum Gothic lassen Nightfall ihre Instrumente recht dreckig und heavy aufspielen. Wenn bei Songs wie „Dark Red Sky“, „Master Of My Dreams“ oder „One Of These Days“ die Doublebass eifrig ballert, die Gitarren von Thrash bis Black einiges an Bosheit auspacken und auch der Gesang stinkig growlt, kommt regelrecht Bang-Stimmung auf. Aufgelockert wird der kompakt-finstere Sound von unheilvollen Gothic-Parts, starken Backing-Vocals und orientalischen Akzenten. Reicht aber leider immer noch nicht, um bei mir Entzückung auszulösen. Was fehlt sind die packenden Hooks, ergreifenden Melodien oder mal ein experimentellerer Track. Wem das alles egal ist und sowieso nur auf schwarze Töne steht, der sollte hier ruhig mal ein Ohr investieren. Oder auch zwei.