Stil (VÖ): Death Metal (24.01.05)
Label/Vertrieb: Wicked World
Bewertung: Gut, nicht mehr.
Link: www.lostsoul.metal.pl
Die europäische Death Metal-Szene ist lebendig wie eh und je. Dass das in Polen noch nie anders war, dazu tragen Lost Soul seit nunmehr 14 Jahren bei. „Chaostream“, das bereits achte Album, festigt Lost Souls Platz in der Reihe traditionell guter polnischer Death Metal Bands.
Mit etwas mehr Puste und Originalität hätten es die vier Herren um Sänger/Gitarrist Adam Sierzega sogar weiter schaffen können. Lost Soul hört man die gesammelten Erfahrungen durch die jahrelange Arbeit und dem Touren im Vorprogramm von stilistisch optimal passenden Kapellen wie Dying Fetus, Vader und Kataklysm unbestreitbar an. Aber gleichzeitig auch die Routine. Das Grundkonzept sitzt, keine Frage: schnelles, teils technisches Riffing, pustende, wenn auch unspektakuläre Drums und grundsolides Gegrunze. Die Gitarren sind sogar richtig fett ohne zu matschen, dazu bilden die unaufdringlich eingestreuten Soli schöne Kontraste im mystisch-harten Gesamtsound.
Also, was macht „Chaostream“ zu einem gelungen aber wenig faszinierenden Werk? Es ist, wie so oft in diesem Genre, die Eintönigkeit. Kaum ein Song ist hervorzuheben, ferner hebt sich nicht einmal innerhalb eines Stücks ein Instrument ab. Überraschungsmomente bleiben sodann aus. Die neun Tracks fräsen sich solange im gleichen Aufbau und Stil in die Hirnwindungen bis man den Schmerz gar nicht mehr merkt. Da ist es mir lieber, wenn Todesbleigießer Extreme ausreizen. Lost Soul sei deshalb geraten, beim nächsten Album Elemente aus ihrer deftigen Mukke ruhig mal in den Vordergrund zu schieben. Keep deathing!