Moorgate – Denial Of Reality (EP)



Stil (Spielzeit): Death/Black Metal (27:59)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (Herbst 2009)
Bewertung: 5,5/10

Link: http://www.moorgate.se
http://www.myspace.com/moorgate
Das Moortor liegt in Schweden. Dort sind vor einigen Jahren eine Horde düsterer Gesellen durchgelatscht und waren der Meinung, sie müssten der Welt erzählen, was es mit dem Moortor so auf sich hat. Nach üblichen Besetzungsquerelen und zwei Demos gab's vor drei Wintern das erste vollständige Album. Danach waren die Winter wohl zu kurz, denn es folgten mit der diesjährigen nur zwei EPs hinterher – was vielleicht auch an der momentanen Labellosigkeit liegt.

Nach einem merkwürdigen Einstieg mit elektronisch verfremdeten Stimmen, der auch zu einem Techno-Stück hätte führen können, fahren MOORGATE ihre Geschütze auf. Das fette Hackbrett sorgt sich zunächst nicht um schöne Harmonien, sondern zerbricht einfach nur die Schneidezähne. Dummerweise macht sich recht schnell der etwas undifferenzierte Sound bemerkbar, der höchstwahrscheinlich der Eigenproduktion geschuldet ist.
„End Of The Beginning" wartet mit netten Riffs auf und versucht sich ein bisschen an der technischen Saite. Zweistimmige Axtspielereien und rhythmische Stolpersteine sollen den Anspruch erhöhen, doch bei mir zumindest wird irgendwie die Wirkung manchmal verfehlt. Da sollte lieber der einfache Dampfhammer herausgelassen werden, so wie es später auch wieder der Fall ist.
Gelungener finde ich da den Einstieg in den Song „The Red And The Black", der als düstere Nebelwand angerollt kommt. Schwerfällig, fast doomig walzt der schwedische Fünfer hier durch den Dunst.

Insgesamt ist es eine nicht ganz einfache Mischung aus Todesblei der alten Schule, die mit atmosphärisch-dunklen Momenten und zeitweise vertrackter Rhythmik spielt. Die Spielzeit ist ein bisschen gemogelt, da der dritte Song an fünfter Stelle nochmals auftaucht und somit die EP sechs Minuten länger macht. Allerdings ist diese so genannte „Commercial Sell-out Version" mit cleanen Vocals angereichert, die den Touch des Dooms etwas verstärkt. Das Überroll-Feeling von BOLT THROWER gepaart mit rüder Härte von MATHYR könnte noch etwas variabler gestaltet werden und der Sound leicht differenzierter klingen. Aus dieser Dose voll Gehacktem könnte man noch etwas mehr herausholen.
Manuel

"Größtenteils harmlos."