Persistense – In Blood And Heart



Stil (Spielzeit): Death/Thrash Metal (44:52)
Label/Vertrieb (VÖ): Deity Down/Radar Music (14.09.09)
Bewertung: 6,5/10

Link: http://www.persistense.nl
http://www.myspace.com/persistensemetal

Im Plattland am Ärmelkanal hat vor neun bis zehn Jahren sich eine Truppe zusammengerauft, die dieselben Querelen eines Banddaseins wie viele andere durchlaufen hat. Deshalb dauert es auch mit der Auswechselbank, zwei kurzen Selbstproduzierten und ähnlichem einige Zeit, bis heute eine volle Scheibe geboren wird. Ihr früherer Stil wird mit „Swingthrash" angegeben, und obwohl mir dieses Genre nicht so richtig geläufig ist, kann ich doch kleine Merkmale auf dieser Platte ausmachen, die mit so etwas zu tun haben könnten.

Schon das Eingangsstückchen hat etwas tänzerisches, was dann aber in „Further" recht bald im harten Riffing erstickt wird. Sinnfreies Gebolze klingt anders, denn PERSISTENSE bauen immer wieder kleine rhythmische Stolpersteine ein, die für etwas Unterhaltung sorgen sollen, ohne den Groove der Chose herauszunehmen. Auch wenn technisch einwandfrei gezockt wird, muss ich sagen, dass trotzdem mancher Abschnitt im Hackbrett so simpel klingt, als ob es nichts Spannendes zu sagen gäbe. Doch löst sich dieses Problem durch einen nicht übertriebenen Abwechslungsreichtum in den Songs.
Des Öfteren ergeben sich auch kleine Kabinettsstückchen der Axtarbeiter, die zu zweit oder allein nette Harmonien auspacken. Originelle Kleinigkeiten wie die Eröffnung von „Infinite Madness", die der Drummer alleine von sich gibt, ergeben zwischendurch immer wieder einen kleinen Überraschungshappen.
Jetzt muss ich aber noch ein paar Worte zu den Vocals verlieren, denn dies ist ein streitbares Element. Als ob der Hund von Baskerville Husten hat, kombiniert mit unmenschlichen Lauten der Wesen in George Romeros Filmen, so heiser grunzend hört sich der Mann am Mikro ungefähr an. Was grundsätzlich kein Manko darstellen muss, wird hier aber durch andauernde Monotonie zu einem solchen. Bei solcher Musik muss ja kein klarer Gesang vorkommen, aber etwas Abwechslung bei sowieso schon gewöhnungsbedürftigen Kehllauten kann nicht schaden.

Der erdige Sound von PERSISTENSE bringt sympathische Ruppigkeit mit sich und zwischen Blasts, Breaks und Klingklang findet jeder seine Nische, der mit melodischer Härte etwas anfangen kann. Einzig der Gesang zieht das Ganze etwas herunter. Doch das charmante Gelärme, das eine Prise Elchtod nicht abstreiten kann, kann ganz gut die Membran zum Erzittern bringen.
Manuel

"Größtenteils harmlos."