Stil (Spielzeit): Blackened Death Metal (40:34)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenregie (Juni 2009)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.the-dying-one.de
http://www.myspace.com/thedyingone
Im westfälischen Bonn gründete sich vor knapp fünf Jahren die Truppe der Sterbenden. Als ein Team von einer Dame und drei Herren gibt es nun das erste vollständige Album, nachdem man vor drei Jahren die erste Demo zur Welt brachte.
Der Opener „Thirst For Revenge" erinnert ein bisschen an Achtziger-Metal, in dem ohne großen Bombast und nicht allzu druckvoll mal alleine, mal zweistimmig Riffs vor sich hin gezockt werden. Dazu werden Vocals verschiedener Art gereicht, vom merkwürdigen Angina-Krächzen über dunkle Growls im Background bis hin zum Keifen im Stile schwarzen Metalls. Eine interessante Mischung ist es durchaus, wenn in „Wonderful Day" eher Melo-Death einem um die Ohren geschleudert wird, während die Stimme auch aus Norwegen stammen könnte.
Um ein wenig Abwechslung hineinzubringen, wird das Tempo zum Beispiel in „Everlasting Night" oder „My Futures" auch zeitweise etwas heruntergeschraubt. Doch Melancholie oder Düsterheit will nicht so richtig aufkommen, woran meines Erachtens auch die rumpeligen, dominierenden Vocals schuld sind. Bei DISBELIEF zum Beispiel ist der stimmliche Auswurf zwar auch gewöhnungsbedürftig, steuert aber trotzdem deutlich mehr zur Atmosphäre bei.
Manch schöne Melodie verwirkt ihren Effekt selbst ein bisschen, indem zum Beispiel in „My Futures Path" Bass und Gitarre meistens das gleiche Geschredder liefern. Das obligatorische Cleane-Gitarren-Intermezzo ist ein kleiner Abwechslungspunkt, doch die Keyboards in Song Nummer neun bringen in diesem Fall den Vorteil, dass sie die vielen Stakkatoriffs in ein Soundgewand hüllen, das ein bisschen geschmackvoller ist.
Auch wenn man das Röcheln fast mit Abbath vergleichen könnte, ist der Gesang auf „Saturnine" etwas gewöhnungsbedürftig. Für hausgemachten Sound klingt die Scheibe allerdings recht ordentlich und das technische Können, vor allem auch von der Rhythmusfraktion, ist vorhanden. Immer wieder rockt es ganz nett, und doch fahren die meisten Stücke an mir vorbei, ohne eine lange Bremsspur zu hinterlassen.
Manuel
"Größtenteils harmlos."