Stil (Spielzeit): Melodic/Melancholic Death Metal (40:02)
Label/Vertrieb (VÖ): My Kingdom Music (19.02.10)
Bewertung: 5/10
Link: http://www.myspace.com/lamentsofsilence
Irgendwie gibt es LAMENTS OF SILENCE wohl schon lange, aber durch verschiedene Umstrukturierungen kam bisher noch nicht allzu viel dabei heraus. Auf der iberischen Halbinsel dauerte es einige Zeit, bis dann Anfang des Jahrtausends die erste Demo gebastelt wurde und nun steht das Erstlingswerk ins Haus.
Recht atmosphärisch geht es los, bis die ersten nackenbrechenden Riffs losbrechen und am Riff zerschellen. Die ersten Worte „Restart Your Mind" vom gleichnamigen Titel und Album werden ordentlich giftig geschrieen, sind aber im Weiteren nicht exorbitant hervorzuheben.
Gleich danach in „Sentenced" kommen die klaren Vocals zum Einsatz, die sehr gut rüberkommen und minimal das Gothic-Feeling verbreiten, das man komischerweise als Stilbeschreibung der Band im Internet finden kann. Doch der Sound, diese Stimme – vor allem der klare Gesang in „Homeless On The World Of Solus" – kommt mir irgendwie höllisch bekannt vor – auch wenn mir ums Verrecken nicht einfallen will, woher. Bitte sagt Bescheid, wenn es jemand weiß.
In gerade genanntem Song und zum Beispiel „Paper Dolls" haben sich die Burschen nette Hooklines ausgedacht, die leicht ins Ohr gehen und mit Hilfe des Keyboards gut zu erkennen sind. Allerdings sind die Synthies insgesamt etwas zu gut zu erkennen, denn sie agieren nicht nur als Hintergrundgeschmodder, sondern ab und zu gehen das herbe Geschrammel der Streitäxte fast verloren, wenn das Klingeln im Ohr zu laut wird. „Within My Dreams" beginnt fast als Trance-Song einer Elektro-Disko, was grundsätzlich nichts schlechtes ist, doch ohne inspirierte Abwechslung klimpert es halt immer gleich vor sich hin.
Dummerweise sind die Songstrukturen auch meist recht ähnlich, so dass bei einem ganzen Album-Durchlauf der Wechsel von Clean-Refrain und restlichem Geschrei kaum Spannung hervorruft. Einzelne Songs von LAMENTS OF SILENCE brettern ganz munter durch die Lauscher, aber auf Dauer ist hier nicht viel zu holen. Und von einem „Avantgardish Death Metal" würde ich auch nicht unbedingt reden - wie es auf meinem Beschreibungszettel steht, denn so wahnsinnig modern sind Keyboards in diesem Genre nun auch nicht. Als Notration in der Gefriertruhe hilft die Scheibe über den ersten Hunger hinweg, aber eine richtig schmackhafte Hauptmahlzeit ist „Restart Your Mind" für mich nicht.
Manuel
"Größtenteils harmlos."