Geschrieben von Manuel Montag, 22 Februar 2010 09:15
Affliction Gate – Aeon Of Nox (From Darkness Comes Liberation)
Stil (Spielzeit): Death Metal (35:26)
Label/Vertrieb (VÖ): No Colours/Metal Inquisition (07.12.09)
Bewertung: 6,5/10
Link: http://www.myspace.com/afflictiongate
Relativ neu auf der Todesbühne ist dieses französische Trio, das sich den Sound der alten Kampfmaschinen auf die Fahnen geschrieben hat. Die lichtscheuen Burschen melden sich nun mit ihrem Debüt aus einem schwarzen Loch, um der Welt zu sagen, dass es ohne Glühbirnen doch viel schöner ist.
Entweder das ist nur meine eingeschränkte Wahrnehmung oder Bands aus Frankreich basteln wirklich gerne mal ein Filmzitat oder gesprochene Phrasen an den Anfang ihrer Songs. Meines Erachtens könnte man das auch öfter mal weglassen, aber so lange die Sätze nicht zu lang sind, stören sie auch nicht.
Mit dreckigem Sound knattern die Jungs los und das recht kompromisslos. Hier geht es nicht um einen Schönheitswettbewerb, sondern einfach nur einen Tritt in den Allerwertesten. Man ziehe sich den Blaumann an, wandert in den dunklen Wald, holt seine Axt heraus und zertrümmert spontan einen Baum. Oder man schnetzelt sich mit einer Kettensäge einen neuen Waldweg frei. Wie auch immer die Assoziationen ausfallen, manchmal fährt einem auch einfach nur eine Dampfwalze langsam über den Fuß, es wird geholzt, ohne nach rechts und links zu schauen.
Dazu werden die klassischen Soli gezockt, die nicht filigran über das Griffbrett sausen, sondern einfach den verstörenden Break für zwischendurch darstellen. Zu Beginn von „Mirror Breakdown" wird auf einem merkwürdig klingenden Klavier ein klassisches Stück als Intro gewählt (dessen Name mir gerade entfallen ist). Mehr Überraschungen gibt es aber nicht, und die soll es auch gar nicht geben.
Sieben Songs mit einem Orgel-Outro sind nicht gerade lang, aber für einen Schlag ins Gesicht reicht es allemal. Orientiert haben sich die Franzosen an älterem Stoff von ASPHYX, BOLT THROWER oder GRAVE, und sie lassen damit die alte Schule nicht schlecht wieder aufleben. Als deftiges Frühstück funktioniert dieser puristisch gewürzte Dampfhammer ganz gut, bricht aber auch nicht auf der Euphorieskala nach oben aus.
Manuel
"Größtenteils harmlos."