Barren Earth - Curse Of The Red River Tipp

barrenearth2010


Stil (Spielzeit): Death Metal, Progressive (54:12)
Label/Vertrieb (VÖ): Peaceville Records/Edel (12.03.2010)
Bewertung: 8/10

Link: www.myspace.com/officialbarrenearth

Das Prädikat „Supergroup aus Skandinavien“ kann man getrost und ohne lange nachzudenken mit „Großartige Musik“ gleichsetzen. Phänomene wie BLOODBATH, SPIRITUAL BEGGARS, sämtliche Projekte von Dan Swanö, Rogga Johansson, Peter Tägtgren und nun eben auch BARREN EARTH zeigen fast ohne Ausnahme, dass man nur ein paar profilierte Musiker aus nordischen Gefilden gemeinsam ins Studio scheuchen muss, um ein tolles Metalalbum zu erhalten.

In diesem Fall handelt es sich um SWALLOW THE SUN-Sänger Mikko Kotamäki und einige (Ex-) Mitglieder von AMORPHIS, MOONSORROW, KREATOR und anderen, zusammenbestellt von Bassist Olli-Pekka Laine. Dabei legt man Wert darauf, dass BARREN EARTH kein hastig zusammengeworfenes Nebenprojekt, sondern vollwertige Band sei. (Den Beweis wird man im Frühjahr 2010 bei der Tour mit KATATONIA erbringen.)

Mikko Kotamäki mag denen, die ihn kennen, zwar nicht als bewegungsfreudige Rampensau in Erinnerung geblieben sein – wohl aber als großartiger Sänger. Bei BARREN EARTH bringt er hauptsächlich tiefes Death-Gegurgel ein; Clean Vocals machen nur ca. ein Fünftel des Gesangs auf „Curse Of The Red River“ aus.

Von instrumentaler Seite erinnert die Musik vor allem an OPETH; sowohl die Gegenüberstellung doomigen Death Metals mit akustischen Passagen, klarem Gesang und die überlangen Songstrukturen erweisen den Göttern aus dem Nachbarland Reverenz. Ebenso scheinen die anderen Bands der beteiligten Musiker teilweise stark durch, sodass man oft eine Mischung der besten Elemente verwandter Projekte zu hören glaubt.
SWALLOW THE SUN ziehen sich wie der titelgebende blutrote Fluss durch das Album, bei „Forlorn Waves“ ist ein starker AMORPHIS-Bezug im Refrain zu erkennen. „Ere All Perish“ weist KATATONIA-artige Interludes und einen astreinen Death-Metal-Zwischenpart á la BLOODBATH auf. Interessant auch der Schlusssong „Deserted Morrows“, eine bleischwere OPETH-KRUX-Mischung mit Peter-Steele-Gesang im Mittelteil.

All diese Verweise sollen BARREN EARTH auf keinen Fall die Eigenständigkeit absprechen; bahnbrechend Neues sucht man auf „Curse Of The Red River“ trotz allem vergebens. Letztendlich ist das aber auch völlig Bockwurst, da es ein großartiges Album ist, das man als Fan der o.g. Bands gefälligst kaufen und mögen sollte.