Tarabas – Das Neue Land



Stil (Spielzeit): Melodic Death/Pagan Metal (75:00)
Label/Vertrieb (VÖ): Trollzorn/Soulfood (26.02.10)
Bewertung: 6,5/10

Link: http://www.tarabas-metal.de
http://www.myspace.com/tarabasband
 

Vor sechs Jahren in Magdeburg finden sich vier Krieger zusammen, die Pläne schmieden, von Sagen und großen Schlachten zu erzählen. Mit diesem gemeinsamen Ziel erschaffen sie eine Platte, die aus alter Zeit berichtet, während es dieses Jahr in die Zukunft des neuen Landes gehen soll.

Mit einer hübschen Lagerfeuer-Klampfe machen sich die Magdeburger auf den Weg, das neue Land zu erobern. Die weiterhin einleitenden Leads des Titeltracks könnten auch von einer Mittelalterband stammen. Es wird langsam gerockt mit hartem Keifen, dann wieder geblastet mit ordentlichem Gegrunze und schließlich wird der Chorus noch mit klarem Gesang angereichert. Der cleane Gesang schmeißt einen nicht gerade von der Sitzgelegenheit, geht aber in Ordnung.
Ich muss gestehen, dass mir beim ersten Durchlauf manche Harmonie zu simpel und einfallslos vorkam. Doch wenn wie im „Intermezzo" Nummer sechs folkloristisches mit Streichern anklingt, gewinnt die Platte immer mehr an Charme. Nach mehrfachen Umdrehungen kommt immer mehr Schwung in die Scheibe, so dass auch erhabener Chorgesang, der doch auch erdverbunden keinen Schmalz verbreitet, authentisch seine Wirkung entfaltet. Vor allem wenn mit Schmackes und vielen Stimmen auf die Bruderschaft gejodelt wird, kann man sich schnell dranhängen und mitmachen.

Da die Spieldauer einer CD vollkommen ausgereizt wird, dauert auch fast jeder der zwölf Tracks über sechs Minuten. Zwar wird es nicht wirklich langweilig, doch fühlt es sich irgendwann so an, als ob man die eine oder andere Melodie doch schon gehört hat. Auch wenn sich manche Töne recht schnell durch das Ohrläppchen fräsen, bleibt doch an manchen Punkten die Spannung auf der Strecke, was eventuell mit etwas mehr Kompaktheit besser geklappt hätte.
Bei jedem weiteren Hören der Scheibe bin ich zwiegespalten ob ihrer Bewertung. Der Gesamtklang ist nicht zu glattgepinselt, sondern ehrlich rau mit genügend Durchschlagskraft. Die Mitsing-Chöre in „Das Neue Land (Teil 2)" oder „Bruderschaft" sind eindeutige Pluspunkte, und doch hängt mir das komplette Werk nicht ewig nach.
Es gibt ein ausreichend nahrhaftes Angebot an Klangfarben, episch schön und düster hart, aber der Elan hat mich noch nicht dauerhaft gepackt. Da „Das Neue Land" auf jeden Fall eine gute paganistische Melo-Death-Scheibe ist, würden Freunde von MANEGARM oder den deutschen BLACK MESSIAH den Daumen bestimmt weiter nach oben zeigen lassen.
Manuel

"Größtenteils harmlos."