Stil (Spielzeit): Deathcore, Extremmetal (44:57)
Label/Vertrieb (VÖ): Metalblade / Sony (29.03.10)
Bewertung: 8/10
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Als ich noch bei meinen Eltern wohnte, gab es immer diese „Warte es nur ab, deine Kindern werden später auch Musik hören, gegen die deine lahm und soft wirkt"-Diskussion. Ernsthaft? Was wollen die denn dann hören?
Das Debüt von TWLB ist nämlich mal wieder eines dieser Alben, die einfach alles in Schutt und Asche legen und in Punkto Brutalität erst mal ihres Gleichen suchen. Deathcore, der beinahe eher auf der Extrem-Metal-Seite zu suchen ist, anstatt auf der Breakdown-'Til-Death-Seite. Die Instrumentalisten reiten hier ihre Werkzeuge zu Grunde und lassen absolut keine Pausen – der Hörer ist durchgehend gefordert, den Wust an Informationen für sich selbst zu sortieren.
Der aus Portland stammende Fünfer lässt auch Bands wie SUICIDE SILENCE noch relativ zahm aussehen und fährt bis zum letzten Song einfach Geschütze auf, die jeden Widerstand brechen. Auf der anderen Seite fällt es aber einfacher, aus den Stücken von SS noch „Songs" zu entdecken. Zugegeben, für die Heftigkeit, die TWLB hier auftischen, kriegen sie tatsächlich noch ziemlich viel zusammenhängende Songs auf die Kette, aber manchmal würde ich mir einfach ein paar Täler wünschen, um die Berge überhaupt noch als solche erkennen zu können.
Wer Fan des Genres ist, wird vermutlich eh vor allem auf Brutalität, Geschwindigkeit, technisches Können und Extremität stehen – und all diese Punkte bedient der Fünfer bis aufs Äußerste. Was allein der Schlagzeuger hier vollbringt (Trigger machen es möglich), grenzt an puren Wahnsinn („Building and breaking bridges" ist teilweise einfach unmenschlich), trotzt jeder Beschreibung. Dennoch fehlen mir mehr Elemente, wie der extrem melodische letzte Song des Albums. Bei absolutem Dauerfeuer gehen die Spitzen eben einfach etwas unter. Trotzdem einfach mehr als beeindruckend, was die hier auf die Beine stellen und dabei sogar wirklich noch vermitteln können! Nur zur Empfehlung reicht es für mich noch nicht ganz.