Stil (Spielzeit): Black/Death Metal (11:51)
Label/Vertrieb (VÖ): Arnwald Prod. (Juni 2009)
Bewertung: 5,5/10
Link: http://www.myspace.com/lostgod666
Irgendwo im Westteil des rheinischen Schiefergebirges in Belgien bildet sich vor knapp sieben Jahren die Truppe von LOST GOD. Die Uhren gehen etwas langsamer und so dauert es bis heute, als uns die ersten drei Kompositionen erreichen.
Die schweren, tiefer gestimmten Gitarren walzen sehr schön den Eingang platt, dass man in Zukunft das Tempo anziehen und im Vollgas durch die Tür rasen kann. Das Grunzen und Schreien steckt voller Kraft und mit insgesamt ziemlich dreckigem Sound schlagen sich die Burschen durchs Gehölz.
Doch ein eklatanter Sprung in der Klangschüssel ist für mich die Snare-Drum, die bei mir Assoziationen an alte Spiele mit Kochlöffel und Blechtopf weckt. Solche Klangkörper müssen nicht immer zwingend schlecht sein, aber wenn der Sound sonst eher urig und dunkel seine Wege zieht, passt für mich eine helle Klöppel-Trommel nicht dazu.
Das Riffing schwankt zwischen wenig ausgefallen und technisch clever. Dummerweise gehen manche Riffs fast unter, während oben erwähnte Haupttrommel alles übertönt, so dass ab und zu sogar die Basslinien besser einen Weg durch die Membran finden. Ein schöner „Hey"-Mit-Gröl-Part peppt das Ganze auf, fühlt sich aber bei einer EP mit drei Stücken etwas komisch an, da großes Stadionpublikum höchstwahrscheinlich noch auf die Auftritte von LOST GOD warten muss.
Außerordentliches gibt es also insgesamt nicht unbedingt zu vermelden. Die Fingerfertigkeit der Instrumentalisten ist angemessen gut, kleine Ruhe-Abschnitte oder soziale Singaufforderungen bieten gewisse Abwechslung. Das Leistungsvermögen ist also da, doch kann die Chose durchaus noch etwas spannender gestaltet werden.
Manuel
"Größtenteils harmlos."