Tamino
Nachdem die schier endlose Flutwelle an X-Core-Teeniebands solangsam abgeebbt zu sein scheint und man sich als Musikrezensent in friedlichen Zeiten wähnt, hat man plötzlich eine Promo von NEUROTIC NOVEMBER im Postfach. Die sich das Label mit Bands wie A DAY TO REMEMBER (wahrscheinlich eine der schlechtesten Bands der Welt), EMMURE, DESIGNING THE SKYLINE, DR. ACULA oder THE SCENIC teilen, bei deren Erwähnung der Magen schon anfängt, zu grummeln.
Der Vermiformis ist der Wurmfortsatz des Blinddarms – und einen treffenderen Bandnamen hätte sich die Truppe aus Uruguay wohl nicht aussuchen können. VERMIFORME tönen wie ein hässlicher Bastard aus AUTOPSY und CROWBAR, gezeugt in irgendeinem dreckigen Raststättenklo. Zu verstehen natürlich in absolut positiver Hinsicht.
Drei Jahre lang war es still um die CANCER BATS – drei Jahre, die sie laut eigener Aussage dazu genutzt haben, um ein Album zu schreiben, „zu dem ihr alle richtig feiern könnt“. Für die Produktion zeichnete dabei Ross Robinson verantwortlich, der unter anderem schon Alben von SLIPKNOT produzierte. Der Sound, der dabei herausgekommen ist, dürfte den ein oder anderen Altfan wahrscheinlich überraschen.
Spätestens seitdem SULPHUR AEON mit ihrem Debüt „Swallowed By The Ocean's Tide“ vor zwei Jahren ein überall abgefeiertes Album abgeliefert haben, werden sie als große Hoffnung der deutschen Death Metal Szene gefeiert. Und so wurde folglich dem Nachfolger „Gateway To The Antisphere“ voller Aufregung und mit hohen Erwartungen vor dem Release entgegen gefiebert. Und dies von einigen unabhängigen Seiten direkt zum besten Death Metal Album aus deutschen Landen und Jetzt-Schon-Klassiker gekürt.
BLIZZEN gelten seit einiger Zeit als eine der großen Hoffnungen in der – doch recht überschaubaren – klassischen Heavy Metal Szene des Landes. Die Hessen haben jetzt mit der „Time Machine“-EP einen ersten Vorgeschmack auf kommende Großtaten veröffentlicht und beweisen damit, dass sie allen Vorschusslorbeeren gerecht werden.
Nach zwei EPs (lest hier die Rezension zu „Second Opinion“) kommen die Österreicher INSANITY ALERT nun endlich mit ihrer ersten Full-Length um die Ecke und sagen in einer knappen halben Stunde alles, was es im Genre des Crossover-Thrashs zu sagen gibt.
Der Bandname BLACK RAINBOWS in Kombination mit dem Albumtitel „Hawkdope“ beantwortet direkt alle Fragen, die man zur stilistischen Ausrichtung der Band haben könnte: Das italienische Trio vereint auf seinem vierten Studioalbum Doom-Elemente von Helden wie Iommi & Co. gekonnt mit coolen 70er-Vibes und -Riffs a lá RAINBOW und LED ZEPPELIN und einer krassen Stone-Schlagseite (inklusive fuzzigen Gitarren und wummerndem Bass) im Sinne von MONSTER MAGNET oder KYUSS – sie selbst bezeichnen ihren Stil als „Heavy Psych“.
Die niederländischen Meister des atmosphärischen Black Metal URFAUST sind mit einer brandneuen EP am Start und sorgen dafür, dass der Winter noch etwas länger andauert. Warum „Apparitions“ jedoch als EP erscheint, ist mir schleierhaft, denn die 45 Minuten Songmaterial hätten locker auch als vollwertiges Album erscheinen können.
MIDNIGHT sind eine dieser Bands, an denen kein Freund harter Musik vorbeikommt. Wer auf Genre-Urväter wie MOTÖRHEAD, VENOM oder SAXON steht, der steht auch auf „No Mercy For Mayhem“. In nicht einmal 40 Minuten rotzen die Amis dem geneigten Hörer einen dermaßen dreckigen Klumpen vor die Füße, dass jedem Szene-Bollo in der Umgebung direkt die Tunnel aus den Ohren fallen.
Es sind goldene Zeiten für den klassischen Heavy Metal. Überall auf der Welt sprießen junge Bands aus dem Boden – STALLION aus Deutschland gehören auch dazu und beweisen mit ihrem Debüt "Rise And Ride", welches seit dem 12. September im Handel erhältlich ist, dass sie neben Eidgenossen wie SKULL FIST, ENFORCER oder AXXION ohne Zweifel zu den besten Bands dieser Bewegung zählen. Sänger Pauly gibt uns im Plausch Auskunft zum Album.