Stil (Spielzeit): Sludge / Doom / Drone / Metal (46:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Hypertension / Conspiracy
Bewertung: 6 / 10
Link: http://www.ritualofra.com/
„Mass III“ ist mittlerweile das zweite Release von Hypertension Records, welches auf meinem Schreibtisch gelandet ist und ich glaube, ich habe hier wieder das gleiche Problem wie vor ein paar Wochen mit der ANAPHYLACTIC SHOCK – mir ist das ein wenig zu langsam…
Auf der anderen Seite macht das aber bei AMENRA für mich auch wesentlich mehr Sinn, da die Belgier sich irgendwo zwischen Doom, Sludge und Drone bewegen. So dauert alleine das Intro zum Albumopener bereits vier Minuten, bis der Song wirklich anfängt und losgeht. Und nach den ganzen sphärischen Klängen und leichten Gitarrensounds kommt dann eben eine große Wall Of Sound, die den Hörer in den Sessel drücken soll. NEUROSIS und ähnliche Bands fallen mir da ein.
Die Songs auf diesem zweiten Full-Lenght-Album sind schleppend und depressiv und weisen glücklicherweise eine Dynamik auf, die den Songs dann doch gescheite Konturen verpasst. Ansonsten wird hier natürlich auch sehr viel mit Wiederholungen gearbeitet um eine beinahe tranceartige Stimmung herauf zu beschwören, die immer wieder von Sänger Colin van Eeckhout`s Shouts durchdrungen wird. Natürlich sind diese Schreie schön in den Hintergrund gemischt um nicht den Fokus von der mörderisch langsamen Musik abzulenken.
Ihre Songs klingen wie Aufnahmen eines Ertrinkenden, der (an eine Holzplanke gekrallt) über ein durch und durch schwarzes Meer gespült wird und bei dem definitiv kein Land mehr in Sicht ist. „Hoffnungslos“ fällt mir ein. „Geschunden“ und „gequält“ geht auch noch. Was AMENRA hier abliefern ist definitiv keine Partymusik, sondern richtet sich eher an die melancholischen Seiten des Daseins und wir vermutlich von dem ein oder anderem in Kombination mit anregenden Substanzen konsumiert werden. Wie auch immer man sich diesem sperrigem Album nähert – man sollte viel Zeit mitbringen, denn „schnelle Hits“ schreiben die Jungs mit Sicherheit nicht. Mir persönlich ist das zu schleppend und dadurch zu unaufregend, aber wenn man auf musikalische Downer steht, stellen AMENRA bestimmt ein ganz schönes Schwergewicht dar.