Spirit Descent - Doominion


spiritdescent-doominion


Stil (Spielzeit): Epic Doom Metal (69:36)
Label/Vertrieb (VÖ): Eyes Like Snow/Soulfood (03.09.2010)
Bewertung: 5/10

Link: www.myspace.com/spiritdescent

Boah, ist mir langweilig. Man verstehe mich nicht falsch, ich liebe Doom Metal! Epic/Traditional im Speziellen. Aber SPIRIT DESCENT berühren mich nicht.

Ein großes Problem ist schon mal, dass sich „Doominion“ mit „The Piper At The Gates Of Doom“ von DOOMSHINE messen muss, dem anderen großen deutschen Epic-Doom-Release dieses Jahres. Und dagegen können SPIRIT DESCENT kaum anstinken.
Denn leider mangelt es meines Erachtens beim Songmaterial an Qualität. Einfach nur langsam geht nicht. Um in diesem Subgenre zu überzeugen, braucht man große Melodien und ein Händchen für Stimmung und Atmosphäre. Sonst kommt leider nur lauwarme Suppe dabei raus.
Man entwickelt beim Hören ja recht schnell ein Gefühl für die Musik und kann an manchen Stellen regelrecht vorhersagen, was als nächstes kommt. SPIRIT DESCENT geben dem nicht nach. Immer wenn der Songverlauf einen Tempowechsel erzwingt, passiert: nichts. Immer wenn man meint, eine Melodie voraussehen zu können, passiert: das Gegenteil. Erwartungen zu brechen mag ja manchmal schön und gut sein – wenn aber darob das Gefühl für Songdienlichkeit und musikalische Ausdruckskraft verloren geht, kann man's auch gleich sein lassen. Die Folge dieser „Unkonventionalität“ ist unfreiwillige Konformität, ergo: Langeweile. Denn jeder gute Melodieansatz wird unterdrückt; jede Gelegenheit, den Songs durch einen passenden Tempo- oder Harmoniewechsel Kante zu geben, wird verpasst. Das ist lahm und findet nebenbei in einem Detail Ausdruck: Schlagzeuger Guido Preußner ist anscheinend selbst so gelangweilt, dass er in nahezu jedem Takt ein Fill einbaut und somit aktiv zur Songzerstörung beiträgt.

Überflüssig zu erwähnen, dass Sänger Jan Eichelbaum in Intonation und Timbre durchaus Ähnlichkeit mit Ronnie James Dio hat (ohne jedoch dessen Ausdruckskraft zu erreichen). Denn was nützt eine gute Stimme, wenn sie mittelmäßige Songs singen soll. Mich lässt "Doominion" jedenfalls kalt.

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