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Interessant: TOUCH THE SPIDER! haben zwei Köche in ihrer Band. Der eine rührt rhythmisch mit nem Schneebesen in einer Metallschüssel herum, der andere haut auf einen kaputten Nudeltopf. Oder halt: Das sollen wohl Snare und Hihat sein?! Selten so einen schlechten Schlagzeugsound gehört. Da wünscht man sich fast St. Anger zurück. Wenigstens passt das zur generell dünnen Produktion von DEAD@LAST.
Aber vielleicht gehört das ja auch zum Gesamtkonzept. Bandname und Albumtitel verraten ja schon, wo die Reise hingeht: In Gruften, Höhlen und Tunnel, wo einen ekles Getier, düsterer Muff und Nahtod-Verzweiflung erwarten. Das Schwarzwälder Duo greift zwecks Vertonung dieser Düsternis auf eine Mischung aus Doom, Sludge und Stoner zurück. Recht ordentlich zwar, aber nicht nur der drucklose Sound gibt Minuspunkte.
Denn obwohl die 13 Songs gut ins Ohr gehen, fließen sie genauso schnell auch wieder raus. Die Riffs sind zwar gut, aber nicht zwingend. Der Gesang, oft nur ein Flüstern, ist verhallt und verzerrt – das kann Sinn machen, bei TOUCH THE SPIDER! allerdings trägt das nicht zur Stimmung der Musik bei. Vielmehr drängt sich der Eindruck auf, dass da einfach eine nicht so spannende Stimme auf Doom getrimmt wurde.
Allerdings: Wenn die Leadgitarre ansetzt, horcht man auf. Psychedelische, lang gezogene Töne weben traurige Melodien und lassen dann doch etwas aufblitzen, was klaustrophobische Enge vertont, etwa bei dem experimentellen Stück „Exit“. Gleich der nächste Song „Devil’s Twin“ ist mit einem zwar kurzen, aber sehr schönen, doomigen Solo versehen. Auch bei anderen Stücken basteln TOUCH THE SPIDER! interessante Ideen ein, unterm Strich bleibt DEAD@LAST aber vor allem eben wegen des Gesangs und der Produktion ein Album, das man nicht vorbehaltlos empfehlen kann.
Stil (Spielzeit): Doom / Stoner (43:15)
Label/Vertrieb (VÖ): Whereareyoufromrecords (13.5.2011)
Bewertung: 5/10
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis