Stil (Spielzeit): Dreamy Doom Rock (38:53)
Label/Vertrieb (VÖ): Zeitgeister Music (21.11.2011)
Bewertung: 7,5/10
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Zuallererst darf man wohl das Artwork loben: Die ernste Sonne, die mit bewölkter Stirn vom Nachthimmel hinter den Horizont gedrängt wird, ist einfach wunderschön. Oder strebt sie nach oben? Gerade durch diese Uneindeutigkeit passt das Cover ideal zur Musik von WOBURN HOUSEs drittem Album „Sleep Summer Storm“, denn auch hier weiß man nie, was überwiegt: Hoffnung oder Trauer, Frohsinn oder Schmerz.
WOBURN HOUSE, ein Teil des Zeitgeister-Labelclans, sind auch musikalisch schwer zu greifen. Doom, Metal, Rock, Gothic Rock, alles ist drin, ohne wirklich prägend zu sein. Aber eines ist die Mischung definitv: hypnotisch.
„Sleep Summer Storm“ reitet im bedächtig groovenden Midtempo auf wenigen, allermeistens cleanen Akkorden dahin. Dazu klagend melodiöser Gesang, der von der Melodieführung manchmal ein wenig an Peter Steele erinnert. So entsteht ein verträumtes Herbstalbum, das klingt wie ein Glas Wein am Fenster, gegen das sanfter Regen prasselt.
Das ist eigentlich toll. Allerdings zündet „Sleep Summer Storm“ auch beim x-ten Durchlauf nicht hundertprozentig, denn es ist dann doch zu gleichförmig. Wenn der Verzerrer angeworfen wird, packt es einen – so wie im fantastischen „A simple Man“. Doch das passiert leider zu selten. Nicht, dass es immer knallen müsste, aber der Dynamik hätten ein paar mehr Klippen und Abgründe im Songwriting gut getan.
Dennoch: WOBURN HOUSE haben ein gutes Album angeliefert, allein schon dem eigenständigen Sound gebührt Respekt. Die 12 Euro, für die das Ding im Zeitgeister-Shop zu haben ist, sind für Leute, die den Herbst lieben, auf jeden Fall gut angelegt.
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis