Stil (Spielzeit): Atmosphärischer Doom (46 Minuten)
Label/Vertrieb (VÖ): Restrain Records (25.05.2007)
Bewertung: Gelungenes Debut (8/10)
Link: http://www.anothermessiah.com
http://www.myspace.com/anothermessiah
Nachdem das niederländische Quartett ANOTHER MESSIAH im Jahre 2003 eine EP mit dem Titel „Another Renaissance“, die sehr wohlwollend aufgenommen wurde, herausbrachten folgten diverse Touren durch die Niederlande und Mitteleuropa. Und bereits gegen Ende 2005 nahmen sie ihr Debutalbum „Dark Dreams, My Child“ in den Excess Studios unter der Leitung von Joost van de Broek auf. Nach einigen weiteren Touren in der darauffolgenden Zeit fand man dann im Label Restrain Records einen Partner für die Veröffentlichung von „Dark Dreams, My Child“, welches mir jetzt vorliegt.
Geboten wird dem geneigten Doom-Hörer auf diesem Album eine ausgeglichene Mischung aus Death-Doom und Dark-Metal, die mit leichten Anleihen aus Gothic-Rock gewürzt ist. Und hier geht man äußerst druckvoll und düster zu Werke. Der Opener „These Lonely Eyes“ lässt dem Hörer keinerlei Chance, sich auf 46 Minuten Düsternis einzustellen, denn sofort knallen einem ein wuchtiges Riff und ein tiefes Gegrunze entgegen, die dann in einem schnellen Gitarrenpart, unterlegt mit druckvollen Drumparts und einer einzelnen Kirchenglocke münden. Und nach dem anfänglichen Paukenschlag fiedelt man das Tempo keinesfalls auf befürchtete zwei Beats per Minute herunter. Man mäßigt zwar in weiten Teilen das Tempo auf Doom-Tempo, kombiniert diese atmosphärisch düsteren Parts mit durchaus druckvollen und moshbaren Passagen.
Ähnlich abwechslungsreich wie die Kompositionen von ANOTHER MESSIAH ist die gesangliche Gestaltung der Lyrics. Guter, cleaner Gesang und abgrundtiefes, aggressives Gegrunze halten sich während der, insgesamt, neun Songs die Waage.
Was der Musik von ANOTHER MESSIAH, neben dem Druck und der Atmosphäre, dann aber auch noch einen großen Wiedererkennungseffekt und bemerkenswerte Akzente verpasst, ist der ausbalancierte Einsatz der klassischen Oboe, einem Instrument, welches wirklich nicht häufig im Metal-Bereich zum Einsatz kommt und mit seinem zerbrechlichen Sound in gutem Kontrast zu den wirklich druckvollen Gitarren steht. Druckvoll ist ebenfalls die Produktion auf „Dark Dreams, My Child“ ausgefallen.
Fazit: Wer auf die alten Werke von OPETH, TIAMAT, PARADISE LOST oder MY DYING BRIDE steht, der sollte dieses Album in jedem Fall auf seine „To Hear“-Liste setzen. Ein wirklich gutes Full-Length Debutalbum.