Bison B.C. - Lovelessness Tipp

Bison BC - Lovelessness - cover

Stil (Spielzeit): Sludge Metal (44:27)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade Records (19.10.12)
Bewertung: 8 / 10
Bison B.C. Facebook

Das Cover der neuen Veröffentlichung von BISON B.C. weckt bei mir grausige Erinnerung an „Load" und „Reload" von METALLICA. Statt Rinderblut und Sperma unter eine Glasplatte gepresst, erwartet uns aber auf dem vierten Werk (das dritte bei Metal Blade) der aus Vancouver stammenden Sludgeband BISON B.C. eine Nahaufnahme eines blutigen Herzes. Sieht eklig aus, aber steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Albumtitel.

BISON B.C. haben mal wieder ein Platte geschaffen, die man sicherlich nicht nebenbei hören kann und erst ergründen muss. Wer sich die Mühe macht, sich durch den Wust an dicken, variablen und mächtigen Melodien zu kämpfen, der wird mit toller Musik belohnt. „Lovelessness" überzeugt durch stetig anschwellende Songs, mit großen harmonischen Momenten. BISON B.C. nehmen sich die Zeit, die Lieder erst langsam und träge den Berg hochzuziehen, um sie dann mit extremer Wucht ins Tal sausen zu lassen. Aufprall inklusive!

„Lovelessness" lässt viel Raum für instrumentale Parts, wenn dann James oder Dan mit Gesang einstimmen, wirkt das teilweise richtig nervig. Geh weg, ich will singende Gitarren hören. Wenn man sich dann aber wieder daran gewöhnt hat, kommt man damit klar. Oft reichen mir aber der wütend stampfende Bass und die Riffs, die dich in die Knie zwingen. Wenn dann noch das Schlagzeug präzise knüppelt, kann man sich nur schwer auf andere Dinge konzentrieren und „Lovelessness" ist stellenweise extrem dominant. Während „Clozapine Dream" mit knapp drei Minuten aus der Reihe fällt, fordert „Blood Music" mit über zehn Minuten schon volle Aufmerksamkeit und schließt übliche Songstrukturen aus.

BISON B.C. sollten vorrangig intensiv über Kopfhörer gehört werden, bei artverwandten Bands wie BARONESS ist das ja ähnlich. Dann entwickelt sich eine fesselnde musikalische Magie, da „Lovelessness" auch noch hervorragend produziert ist und alle Instrumente optimal zur Geltung kommen. Wenn BISON B.C. ihre Drohung wahrmachen (von Platte zu Platte immer einen Song weniger, bei ähnlicher Gesamtlänge), erwartet uns beim nächsten Mal ein fünftrackiges Monsterwerk. Ich bin gespannt und genieße solange „Lovelessness".

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