The Puritan - Lithium Gates Tipp




Stil (Spielzeit): Doom Metal  (1:07:28)
Label/Vertrieb (VÖ): Spikefarm Rec. / Soulfood (06.02.09)
Bewertung: 10 / 10 Punkten

Das Promo-Blatt zum Thema Line-Up: “Trio, using guitars, bass guitar, drums, vocals, samples, scrap-iron and other junk”. … Sehr okkult und agentenmäßig, von wegen Nicht-Erkennung?!

Da könnte man dann, wenn man in der Veröffentlichungsflut der letzten Jahre bei der Wasserstandsanzeige den Vinyl-Bereich aus den Augen verloren hat, bei Einsatz des Gesanges tirilieren: der Reverend ist tot! Es lebe der Puritaner…!!! Jaja, so flötete ich…

Trotz der Geheimnistuerei des Promo-Blattes errät man nämlich sehr schnell, was der Band-Name ja schon andeutet: hinter THE PURITAN steckt Sami Hynninen, seine Durchlaucht „Sir Albert Witchfinder“ höchstselbst.

Dumm nur, dass „Lithium Gates“ allenfalls bedingt als Debüt der (zweiten) offiziellen Nachfolgeband von REVEREND BIZARRE durchgeht. Denn eigentlich haben wir es hier mit zwei Vinyl-Mini-Alben zu tun, die zudem beide schon vor einiger Zeit bei den Schweden von I Hate Records erschienen sind: „The Puritan“ (Ende 2006, also noch vor dem Split-Up von Rev.Biz.) & „The Black Law“ (Anfang 2008).

Aber ob Sir Albert oder nicht, Debüt hin oder her… DAS IS’MA’N BRETT!

The PURITAN sind schwärzer, fieser, heavier, langsamer als jede andere „true“ Doom Band, die ich je zuvor gehört habe… (Stimmt schon: AHAB oder RUNEMAGICK sind eventuell noch etwas schwärzer oder fieser oder heavier etc. Aber die sind ja auch nicht „true“. )

Als im November LORD VICARs „Fear no Pain“, das Debüt vom zweiten Reverend, Kimi Kärki oder „Father Peter Vicar“ (nun: Peter Infested) erschien, gab’s manch große Augen wegen der sehr epischen, melodischen Ausrichtung. Die Augen dürften diesmal noch größer werden, denn Sir Albert stellt sehr intensiv klar, wer der bizarrere der beiden war und ist... 

THE PURITAN sind derart DOOM, das Einem die Spucke wegbleibt. (… eine Sekunde, ich hol mir noch einen Côtes du Rhône… das kann man durchaus, ohne ein Riff zu verpassen… Ich werde mir hier ohnehin nicht die Mühe geben, zu versuchen, die einzelnen Stücke zu analysieren… Ich versuche nur, einigermaßen sachlich meine Euphorie zu transportieren…) Und komme gleich zum...

Resümee: Wer 2008 voller Gram über den Freitod des Reverends ein noch dunkleres Schwarz als gewöhnlich trug, darf 2009 wie vom Teufel besessen frohlocken und endllich wieder schwarze Hawaii-Hemden tragen. Nun gibt’s mit LORD VICAR und dem Puritaner gleich zwei Varianten, die die Stärken der Erbmasse von Rev.Biz. in reinerer Form und in die Extreme ausreizen...

Aber „Lithium Gates“ ist nicht nur klarer Punktsieger, sondern schlicht das doomste Album aller Zeiten! (Trotz AHAB und RUNEMAGICK!)

DEFINITIV: nur für die ganz echten DOOMSTER… aber ihr: auf die Knie! Und konvertiert wie auch ich konvertiert bin, meine Brüder und Schwestern!