Ja, Doom ist zäh und langsam und natürlich tendenziell eher miesepetrig und keine positive „Alle haben sich lieb und tanzen händchenhaltend im Kreis"-Musik, schon gar nicht, wenn er zusätzlich das Subgenre Post vor sich herträgt. Aber THE FIFTH ALLIANCE übertreiben es leider. Besonders der hysterisch, kratzbürstige feminine Gesang geht mir schon von Anfang an tierisch auf den Zeiger und zeigt genau, wie man es bitte nicht machen soll. Später gesellt sich noch ein mürrischer Mann dazu, der ebenfalls nörgelnd rumschilt. Bedauerlicherweise zeigen sich die Niederländer auch im Songwriting nicht besonders pfiffig, so dass man von den drögen Riffs nicht gerade am Schopf gepackt und mitgezogen wird. Trotz mächtig Gain und massivem Drumming (in teilweise tektonischer Geschwindigkeit...) klingt „Unrevealed Secrets Of Ruin" leider gar nicht mal so gut...
Den Hörer erwarten lustlos und phantasielos runtergeschrubbte oder manisch gezuppte, einfache Songstrukturen, dazu ein druckvolles Drumming (Pluspunkt für THE FIFTH ALLIANCE) und ein unsägliches Gekreische über knappe 35 Minuten. Was einem hier als "stimmungsvolles Intro" untergeschoben werden soll, ist handwerklich stellenweise absolutes Anfängerstadium, technisch aufgepeppt... Tausendfache Wiederholung bitte nur, wenn das Segment auch gut ist und nicht, wenn man es so oft spielt, dass man selbst denkt, es könnte jetzt gut sein.
Absolut fruchtlose Arrangements finden sich hier, die irgendwie nichts so richtig können und keinen Hauch von Seele besitzen. Die Songs atmen trotz intensivem Krakeelen leider kein Stück. Das erinnert mich an ein verhaltensauffälliges Kind, das sauer auf sich selbst ist und einfach mal unkontrolliert durch die Gegend brüllt. Und das Ganze dann noch auf 33 statt auf 45... wirklich sehr schwer anzuhören und kein Leiden, das ansteckt oder gar mitreißt. Ich würde meine Bereitschaft für und mit Musik zu leiden als sehr hoch einstufen, aber das ist selbst mir zu viel.