„Lay My Soul To Waste" riecht nach Erotik, schwoofig und klingt auch ganz dezent gruselig. Dabei aber doch nicht wirklich dunkel, sondern schon deutlich massenorientiert und auf große Mitsingmomente angelegt, auch wenn man aufgrund der Songtitel nicht unbedingt darauf kommen würde. Die Lieder sind allesamt keine Schnellzünder, erst nach und nach entfalten A PALE HORSE NAMED DEATH ihre Anziehungskraft und entblättern immer mehr entzückende Details, angefangen beim verstörenden Intro. Die Band wirkt keine Sekunde aufgesetzt, sondern einfach von Natur aus lässig und talentiert, wie sie da so (anscheinend) unbeeindruckt ihre drückenden Riffs und die lockeren Schlagzeugbeats raushauen, während sich darüber der sonore Gesang ausbreitet.
Schräge Orgelklänge blasen in "Growing Old" zur Totenmesse, das Intro von „Dead Winter" erinnert mich an NIRVANAs „Bleach" Album. Ebenso wie „The Needle In You" mit seinem sich stetig wiederholenden Riff und dem einfachen aber nicht minder durchschlagkräftigen Drumming. Manchmal verlegen A PALE HORSE NAMED DEATH ihren Sound auch ganz spontan in die nächste versiffte Billardkneipe am Highway und klingen wie QUEENS OF THE STONE AGE („Killer By A Night"), so richtig typisch nach Amerika eben. Man kann also Vieles entdecken und spürt trotzdem den ganz eigenen Groove von A PALE HORSE NAMED DEATH.
So klischeehaft es klingt, aber „Lay My Soul To Waste" ist eine düstere, stilvolle Platte mit knappen 50 Minuten Spielzeit für emotionale Rotweinabende oder stickige Diskos.
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