A Pale Horse Named Death - Lay My Soul To Waste Tipp

A Pale Horse Named Death - Lay My Soul To Waste
Wer beim Thema Schwarzrock aufgepasst hast, der wird TYPE O NEGATIVE schon mal gehört haben. Der ehemalige Drummer, Sal Abruscato (ebenfalls LIFE OF AGONY), ist der Gründer von A PALE HORSE NAMED DEATH. Aber auch ohne diesen famosen Initiator hat die Qualität der Band die enorme Aufmerksamkeit auf jeden Fall verdient. Es erwarten euch Klänge wie bei MARILYN MANSON in seinen besten Zeiten, noch dazu sehr düster doomige Einflüsse, dominanter Bass, tanzbare Passagen und alles auf Basis des Gothic Rock! Und bereits nach wenigen Durchläufen steht fest, dass man den schleppenden trägen Sound mit dem melodischen tiefen Gesang einfach lieben muss. Wahre Songkolosse türmen die Amerikaner auf, stetig und langsam, nur keine Hektik. Der Gesang klingt eindringlich und wirklich nicht wie Beiwerk, sondern ein vollwertiges druckvolles Instrument.

„Lay My Soul To Waste" riecht nach Erotik, schwoofig und klingt auch ganz dezent gruselig. Dabei aber doch nicht wirklich dunkel, sondern schon deutlich massenorientiert und auf große Mitsingmomente angelegt, auch wenn man aufgrund der Songtitel nicht unbedingt darauf kommen würde. Die Lieder sind allesamt keine Schnellzünder, erst nach und nach entfalten A PALE HORSE NAMED DEATH ihre Anziehungskraft und entblättern immer mehr entzückende Details, angefangen beim verstörenden Intro. Die Band wirkt keine Sekunde aufgesetzt, sondern einfach von Natur aus lässig und talentiert, wie sie da so (anscheinend) unbeeindruckt ihre drückenden Riffs und die lockeren Schlagzeugbeats raushauen, während sich darüber der sonore Gesang ausbreitet.

Schräge Orgelklänge blasen in "Growing Old" zur Totenmesse, das Intro von „Dead Winter" erinnert mich an NIRVANAs „Bleach" Album. Ebenso wie „The Needle In You" mit seinem sich stetig wiederholenden Riff und dem einfachen aber nicht minder durchschlagkräftigen Drumming. Manchmal verlegen A PALE HORSE NAMED DEATH ihren Sound auch ganz spontan in die nächste versiffte Billardkneipe am Highway und klingen wie QUEENS OF THE STONE AGE („Killer By A Night"), so richtig typisch nach Amerika eben. Man kann also Vieles entdecken und spürt trotzdem den ganz eigenen Groove von A PALE HORSE NAMED DEATH.

So klischeehaft es klingt, aber „Lay My Soul To Waste" ist eine düstere, stilvolle Platte mit knappen 50 Minuten Spielzeit für emotionale Rotweinabende oder stickige Diskos.

aphnd-band 2013