Vermiforme - 3103 Tipp

Vermiforme - 3103
    Sludge

    Label: nicht gesignt
    VÖ: 28. Oktober 2014
    Bewertung:9/10

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Der Vermiformis ist der Wurmfortsatz des Blinddarms – und einen treffenderen Bandnamen hätte sich die Truppe aus Uruguay wohl nicht aussuchen können. VERMIFORME tönen wie ein hässlicher Bastard aus AUTOPSY und CROWBAR, gezeugt in irgendeinem dreckigen Raststättenklo. Zu verstehen natürlich in absolut positiver Hinsicht.

Der erste Release der Band kroch dabei zum Veröffentlichungszeitpunkt unbemerkt durch den Untergrund am Rezensenten vorbei, der diese Scheibe jüngst erst entdeckte. Sie ist es aber definitiv wert, an dieser Stelle besprochen zu werden. Lieber spät als nie!

„3103“ läuft mit einer knackigen Spielzeit von nur etwas über einer halben Stunde über die Ziellinie; mehr braucht dieser Brecher auch nicht, um den Hörer in den Bann zu ziehen und diesen dann nach dem letzten Track gleichzeitig angeekelt und angefixt den Replay-Button drücken zu lassen. Die Band gibt sich merklich Mühe, den Grat zwischen (gewollter) Monotonie und interessanten Einflüssen zu halten.

Die Basis des Sounds bildet der sehr knarzige Gitarren/Basssound (der auch immer wieder an ELECTRIC WIZARD erinnert), über den der Frontmann seinen höchst abwechslungsreichen Gesang legt, der meist zwischen dem typischen Grollen und Schreien wechselt. Überraschungen gibt es allerdings immer wieder: Neben einem Duett mit einer klassischen Sängerin weiß der Mann am Mikro in „Insectos Mecánicos“ auch mit klagendem Klargesang zu überzeugen. In „Cubo“ wiederrum meint man, Max Cavalera höchstpersönlich zu vernehmen.

Auch die Gitarren riffen nicht nur stoisch vor sich hin, sondern bauen auch hier und da zögerlich das ein oder andere Solo ein – das zwar gern mal schief und wenig virtuos klingt, aber in dieser Form absolut perfekt zur Musik passt und so zum Beispiel im Opener „Bandaged Worms“ einen Höhepunkt bildet. Das charmant betitelte „Black Song (To Black Sabbath)“ beginnt mit Regengeräuschen und Flüstergesang, bis coole Iommi-Gedächtnisriffs durch den Sludgewolf gedreht werden und so einen gelungenen Tribut darstellen (sogar das Gitarrensolo erinnert an den Meister).

Unterm Strich haben VERMIFORME mit „3103“ein saustarkes Debüt veröffentlicht, das nicht nur durch seine bösartigen, morastigen Riffs auf intensive Weise zu überzeugen weiß, sondern auch interessant und abwechslungsreich genug ist, um einen dauerhaften Platz im CD-Player zu rechtfertigen.

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