2015 war für Anhänger der düsteren Slo-Mo-Sounds beileibe kein schlechtes Jahr. Eines der absoluten Highlights steht aber gegen Ende ins Haus: Die neue Formation WITH THE DEAD veröffentlicht ihr selbstbetiteltes Debüt-Album!
Dass es sich bei WITH THE DEAD keinesfalls um eine Newcomerband handelt, sondern um ein Trio aus alten Hasen, dürften mittlerweile die meisten Doomheads mitbekommen haben. So sind doch die Namen Lee Dorrian (v.), Tim Bagshaw (g./b.) und Mark Greening (dr.) in der Vergangenheit ein Garant für starke Veröffentlichungen gewesen, zu denen unter anderem Alben von ELECTRIC WIZARD, CATHEDRAL oder RAMESSES zählen.
Während Lee Dorrian und sein Label Rise Above Records in der Vergangenheit mit ersteren arg im Clinch lag, kommt man doch nicht umhin, den Sound der beiden Bands miteinander zu vergleichen (was natürlich Bagshaw und Greening geschuldet ist): Langsame, bedrohliche und zähe Riffs walzen in einer Tour nach vorn, während Dorrian mit seinem Organ düstere Geschichten erzählt. Hypnotische und monotone Riffs treffen auf melodische Parts (zum Beispiel das orientalisch-angehauchte Anfangsriff von „The Cross“), der Bass wummert und dröhnt, das Schlagzeug tönt wunderbar organisch und vor allem schön eigenständig und mit Charakter – Stangenware hört sich definitiv anders an.
Den sechs überlangen Songs hört man zu jeder Sekunde an, dass die Musiker hungrig sind und darauf bedacht, den bestmöglichen Song abzuliefern – wie echte Profis halt. Die Songs erinnern den Verfasser dieser Zeilen am meisten an ELECTRIC WIZARDs großartiges „Dopethrone“-Album – ein großer Unterschied ist jedoch der Sound. Während bei „Dopethrone“ der Sound etwas dumpfer und verwaberter ist, drückt „With The Dead“ an allen Ecken und Enden, ohne unorganisch zu klingen.
Das erste (und hoffentlich nicht letzte) Album von WITH THE DEAD setzt zum Jahresende nochmal ein dickes Ausrufezeichen und dürfte Fans von CATHEDRAL, ELECTRIC WIZARD, DOWN oder auch CROWBAR gut reinlaufen.