Obwohl CONAN sich auf ihrem dritten Album dann doch meistens in den Sludge- und Doom-Geschwindigkeiten bewegen, die man von ihnen kennt (also zwischen Spielstraße und verkehrsberuhigter Zone), ist „Revengeance“ doch ein recht abwechslungsreiches Album. Sogar verschwommene Blasts gibt es einmal zu hören, und einige Riffs grooven ordentlich. Natürlich hat das britische Trio seinem Credo nicht abgeschworen, nein: „Revengeance“ ist wieder ein ultraschwerer, heftig verzerrter Brocken, der sehr unbekömmlich ist. Fans der Band können sich also über das Album freuen.
Meine Probleme mit CONAN habe ich aber immer noch. Den Gesang finde ich gut, wenn schön tief geschrien wird. Dieses seltsame, eintönige und hysterische Rufen aber empfinde ich immer noch als störend. Die Songs sind mordsmäßig anstrengend, weil ihnen letztlich ein Quäntchen Struktur fehlt. Die Riffs sind zwar mächtig verzerrt und so schwer wie ein paar Tonnen Blei, sonderlich prägnant oder herausragend sind sie aber nicht. Für mich bleibt die Musik von CONAN also weiterhin ein zweischneidiges Barbarenschwert.
„Revengeance“ startet untypisch mit einem flotten Uptempo – zusammen mit dem ultra-fiesen Sludge-Sound klingen CONAN wie eine wildgewordene Mammutherde. Oder eben wie der namensgebende Barbar im Blutrausch.
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis